Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Biberach küsst das Schützenfe­st wach

Endlich geht’s los: Gastronome­n und Schaustell­er sind für unzähligen Besucher gerüstet

- Von Daniel Häfele

BIBERACH - Ab heute „schützelet’s“so richtig in Biberach. Mit der Eröffnung des Vergnügung­sparks und dem Bieranstic­h im Festzelt startet das Schützenfe­st 2017. Damit die vielen Besucher schöne Tage erleben, laufen im Hintergrun­d die Vorbereitu­ngen auf Hochtouren. Die „Schwäbisch­e Zeitung“hat am Donnerstag bei Gastronome­n in der Stadt und auf dem Gigelberg vorbeigesc­haut, um Manuela Ortlieb vom Biberkelle­r

zu sehen, wie sie vorankomme­n.

Lastwagen gefüllt mit Getränken stehen vor dem Biberkelle­r, im Biergarten werden Tische und Bänke aufgebaut und Kartons mit Gläsern an den Ort ihrer Bestimmung gebracht. Seit zehn Tagen hat das Team um Manuela Ortlieb und Simone Göpper alle Hände voll zu tun. „Die größte Herausford­erung ist, die Vorbereitu­ngen zeitlich so zu takten, dass alles funktionie­rt“, erklärt Ortlieb.

So müssen zum Beispiel zuerst die Getränke – und das ist eine Menge von mehreren Hundert Hektorlite­rn – in das Kellergemä­uer geschafft werden, damit im Anschluss das davor stehende Zelt vollständi­g aufgebaut werden kann. „Unseren Normalbetr­ieb haben wir am Donnerstag in den Schlaf gelegt, und jetzt wird Schützen wach geküsst“, sagt Ortlieb. Für sie und ihre Schwester ist es in diesem Jahr das achte Schützenfe­st als Inhaberinn­en des Biberkelle­rs. Aus Erfahrung wissen sie: Die kommenden Nächte werden kurz. Ortlieb sagt: „Mehr als drei Stunden Schlaf sind nicht drin.“

Keine gemächlich­e Nachtruhe An eine gemächlich­e Nachtruhe ist auch bei Mecky Marxen, Inhaber des Cafés Weichhardt, in den kommenden Tagen eher nicht zu denken. Denn er und sein Team arbeiten Sonderverö­ffentlichu­ng nicht nur täglich über viele Stunden in dem Gastronomi­ebetrieb, er hat auch seine Wohnung über dem Lokal. „Vor drei Jahren bin ich kurzzeitig mit meinem Hund ins Riss-Hotel ausgewande­rt, weil ich dringend Schlaf gebraucht habe“, sagt der Gastronom lachend. Die Vorbereitu­ngen seien für ihn nach 20 Jahren Routine: „Wir sind gerüstet.“

Ein paar Schritte weiter geht es bei Rolf Löcherbach, Inhaber des Weinstube zum goldenen Rebstock, ebenfalls hoch her. Der Keller voll mit Bier, Wein und anderem Flüssigen – bei ihm kann Schützen kommen: „Wir haben auch mit den Vorbereitu­ngen für unsere Schützenbo­wle und die Tausenden Seelen begonnen.“Trotz der vielen Arbeiten – so müssen zum Beispiel alle Gläser und Flaschen mit Pfandbons etikettier­t werden – ist die Vorfreude groß: „Ich bin immer entsetzt darüber, wie schnell Schützen dann doch wieder vorbei ist.“

Während die Wirte unterhalb des Gigelbergs also bestens gerüstet sind, befinden sich die Vorbereitu­ngen auf dem Berg selbst ebenfalls in der heißen Endphase. Das Festzelt wird seit Anfang vergangene­r Woche aufgebaut. Am Donnerstag waren viele Mitarbeite­r damit beschäftig­t, Tische und Bänke aufzubauen. „Bis zum Bieranstic­h müssen wir noch viele Kleinigkei­ten wie Putzen erledigen“, sagt Sonja Hahn. Die Schützenfe­stbier-Maß kostet in diesem Jahr 8,40 Euro, die Halbe 4,30 Euro. Für Hahn zählt am heutigen Freitag nur eines: „Wenn der Bieranstic­h gut läuft, dann läuft auch das Fest.“

Rund laufen sollte es in den kommenden Tagen bei Michael Burghard. Denn er ist Betreiber des Riesenrads „Roue Parisienne“. Arbeiter brachten gestern die Beleuchtun­g an, rückten die Straßensch­ilder an den Laternen zurecht und hängten die Gondeln ein. Angereist ist Burghard mit seinem Team am Dienstag – leicht war sein Weg in den Kreis Biberach nicht: „Wir sind mit Schwerlast­fahrzeugen unterwegs und mussten wegen maroder Brücken einen Umweg von rund 300 Kilometern fahren.“Der Vergnügung­spark wird am heutigen Freitag um 16 Uhr eröffnet, Bieranstic­h im Festzelt ist um 18 Uhr.

„Unseren Normalbetr­ieb haben wir am Donnerstag in den Schlaf gelegt, und jetzt wird Schützen wachgeküss­t.“

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FOTOS: DANIEL HÄFELE Das Riesenrad auf dem Gigelberg bekommt noch seinen Feinschlif­f, bevor es ab heute die Besucher in luftige Höhe bringt.
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