Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Biberach küsst das Schützenfest wach
Endlich geht’s los: Gastronomen und Schausteller sind für unzähligen Besucher gerüstet
BIBERACH - Ab heute „schützelet’s“so richtig in Biberach. Mit der Eröffnung des Vergnügungsparks und dem Bieranstich im Festzelt startet das Schützenfest 2017. Damit die vielen Besucher schöne Tage erleben, laufen im Hintergrund die Vorbereitungen auf Hochtouren. Die „Schwäbische Zeitung“hat am Donnerstag bei Gastronomen in der Stadt und auf dem Gigelberg vorbeigeschaut, um Manuela Ortlieb vom Biberkeller
zu sehen, wie sie vorankommen.
Lastwagen gefüllt mit Getränken stehen vor dem Biberkeller, im Biergarten werden Tische und Bänke aufgebaut und Kartons mit Gläsern an den Ort ihrer Bestimmung gebracht. Seit zehn Tagen hat das Team um Manuela Ortlieb und Simone Göpper alle Hände voll zu tun. „Die größte Herausforderung ist, die Vorbereitungen zeitlich so zu takten, dass alles funktioniert“, erklärt Ortlieb.
So müssen zum Beispiel zuerst die Getränke – und das ist eine Menge von mehreren Hundert Hektorlitern – in das Kellergemäuer geschafft werden, damit im Anschluss das davor stehende Zelt vollständig aufgebaut werden kann. „Unseren Normalbetrieb haben wir am Donnerstag in den Schlaf gelegt, und jetzt wird Schützen wach geküsst“, sagt Ortlieb. Für sie und ihre Schwester ist es in diesem Jahr das achte Schützenfest als Inhaberinnen des Biberkellers. Aus Erfahrung wissen sie: Die kommenden Nächte werden kurz. Ortlieb sagt: „Mehr als drei Stunden Schlaf sind nicht drin.“
Keine gemächliche Nachtruhe An eine gemächliche Nachtruhe ist auch bei Mecky Marxen, Inhaber des Cafés Weichhardt, in den kommenden Tagen eher nicht zu denken. Denn er und sein Team arbeiten Sonderveröffentlichung nicht nur täglich über viele Stunden in dem Gastronomiebetrieb, er hat auch seine Wohnung über dem Lokal. „Vor drei Jahren bin ich kurzzeitig mit meinem Hund ins Riss-Hotel ausgewandert, weil ich dringend Schlaf gebraucht habe“, sagt der Gastronom lachend. Die Vorbereitungen seien für ihn nach 20 Jahren Routine: „Wir sind gerüstet.“
Ein paar Schritte weiter geht es bei Rolf Löcherbach, Inhaber des Weinstube zum goldenen Rebstock, ebenfalls hoch her. Der Keller voll mit Bier, Wein und anderem Flüssigen – bei ihm kann Schützen kommen: „Wir haben auch mit den Vorbereitungen für unsere Schützenbowle und die Tausenden Seelen begonnen.“Trotz der vielen Arbeiten – so müssen zum Beispiel alle Gläser und Flaschen mit Pfandbons etikettiert werden – ist die Vorfreude groß: „Ich bin immer entsetzt darüber, wie schnell Schützen dann doch wieder vorbei ist.“
Während die Wirte unterhalb des Gigelbergs also bestens gerüstet sind, befinden sich die Vorbereitungen auf dem Berg selbst ebenfalls in der heißen Endphase. Das Festzelt wird seit Anfang vergangener Woche aufgebaut. Am Donnerstag waren viele Mitarbeiter damit beschäftigt, Tische und Bänke aufzubauen. „Bis zum Bieranstich müssen wir noch viele Kleinigkeiten wie Putzen erledigen“, sagt Sonja Hahn. Die Schützenfestbier-Maß kostet in diesem Jahr 8,40 Euro, die Halbe 4,30 Euro. Für Hahn zählt am heutigen Freitag nur eines: „Wenn der Bieranstich gut läuft, dann läuft auch das Fest.“
Rund laufen sollte es in den kommenden Tagen bei Michael Burghard. Denn er ist Betreiber des Riesenrads „Roue Parisienne“. Arbeiter brachten gestern die Beleuchtung an, rückten die Straßenschilder an den Laternen zurecht und hängten die Gondeln ein. Angereist ist Burghard mit seinem Team am Dienstag – leicht war sein Weg in den Kreis Biberach nicht: „Wir sind mit Schwerlastfahrzeugen unterwegs und mussten wegen maroder Brücken einen Umweg von rund 300 Kilometern fahren.“Der Vergnügungspark wird am heutigen Freitag um 16 Uhr eröffnet, Bieranstich im Festzelt ist um 18 Uhr.
„Unseren Normalbetrieb haben wir am Donnerstag in den Schlaf gelegt, und jetzt wird Schützen wachgeküsst.“