Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Dachse entdecken Leutkircher Gärten
Jäger Lau: „Hat sich in den letzten Jahren so entwickelt“
LEUTKIRCH - Dachse machen sich seit einiger Zeit vermehrt in Leutkircher Gärten breit. Darin ist sich der Jäger Anton Lau sicher. Nicht selten erreichen ihn Anrufe von Bürgern, deren Wiesen von den Tieren „umgegraben“worden seien. „Das ärgert die Leute natürlich“, erklärt er im Gespräch mit dieser Zeitung.
Ein Beispiel: Vor einigen Wochen habe ein Dachs in einem Garten am Oberen Waldweg gewütet. Dort ist die Wiese auf einer größeren Rasenfläche zerstört worden, bestätigt die Hausbewohnerin. Doch nicht nur ihr Grundstück sei betroffen gewesen. Ein ähnliches Bild habe es auch in den Nachbargärten gegeben. „Viel machen kann man da aber nicht“, meint Anton Lau. Schließlich gehöre das Wohngebiet zu einem sogenannten befriedeten Bereich, in dem das Jagen jedenfalls aus Sicherheitsgründen strengstens verboten sei.
Jäger agieren vorsichtig Ganz neu ist die Anwesenheit von Dachsen in Leutkircher Gärten allerdings nicht: „Das hat sich in den letzten Jahren so entwickelt“, meint Lau. Wenn Jäger hinzugerufen werden, agieren sie sehr vorsichtig, ist sich der Leutkircher sicher. Denn der Naturschutz sei wichtig und spiele eine immer größer werdende Rolle. Zudem richteten Tierschutz-Experten ständig ein Auge auf die Tätigkeiten der Jäger.
Auch Familie Riedle, die im Krähloweg beheimatet ist, kennt die Probleme mit Dachsschäden. „Große Flächen auf unserem Rasen waren aufgerissen“, beschreibt Thea Riedle die Situation vor einigen Monaten. Auf einem Areal von etwa Hundert Quadratmetern habe es tiefe Löcher gegeben. „Da war der Schaden saumäßig“, kommentiert Lau. Ein Rasenmäher-Roboter sei etwa ständig steckengeblieben. Die Methode des Jägers, um zu helfen: eine Kamera aufstellen, die den Dachs bei seiner Tätigkeit filmt. Geholfen hat das allerdings nicht. Das Tier habe sich auf den Bildern nicht blicken lassen.
Die nächste Variante, um weitere Schäden im Krähloweg zu verhindern: eine spezielle Beleuchtung installieren. „Das hat scheinbar geholfen“, meint Lau. Denn seit diesem Fall habe es im Garten von Familie Riedle und der benachbarten Häuser keine Dachsbesuche mehr gegeben.
Dachse in Maisfeldern Gerne halten sich die Tiere auch in Maisfeldern auf, führt Lau weiter aus. Dort würden für die Landwirte regelmäßig erhebliche Schäden entstehen. „Wie eine Oase“sei ein solcher Acker für Dachse. Eine Lösung für das Problem ist derweil nicht in Sicht, meint er. Auch Sicherheitszäune erfüllten nicht die erhoffte Wirkung, denn „die Dachse klettern darunter durch.“