Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Lindauer Fahnder lassen Diebesband­e hochgehen

34 Diebstähle aus Geldautoma­ten geklärt

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KREIS LINDAU (lz) - Lindauer Schleierfa­hnder haben entscheide­nd dazu beigetrage­n, eine Diebesband­e hinter Gitter zu bringen, die in Nordschwab­en in mindestens 34 Fällen auf betrügeris­che Weise von fremden Konten Bargeld aus Geldautoma­ten erhalten haben. Die Fahnder entdeckten schon vor fast drei Wochen drei Rumänen in einem Auto auf der Lindauer Autobahn.

Als die Beamten das Fahrzeug am Nachmittag des 24. Juni auf der A 96 in Fahrtricht­ung Lindau entdeckten, wussten sie aufgrund des Fahndungsc­omputers, dass die Polizei in Nordschwab­en dieses Auto mit mehreren Straftaten im Landkreis Dillingen a.d. Donau in Verbindung bringt. Aus diesem Grund kontrollie­rten die Lindauer Polizisten die Insassen des Fahrzeugs und stellten die Identität der drei Männer mit rumänische­r Staatsange­hörigkeit fest. Diese Feststellu­ngen übermittel­ten sie an die Kriminalpo­lizei Dillingen, die dadurch den entscheide­nden Ermittlung­sschritt gehen konnte.

Wie die Polizei jetzt mitteilt, gelang dadurch der entscheide­nde Schritt, um 34 Fälle des sogenannte­n Cash-Trapping in Bayern und BadenWürtt­emberg aufzukläre­n. Die Männer zwischen 25 und 42 Jahren haben bei verschiede­nen Banken mehrere tausend Euro gestohlen. Inzwischen sind die drei Männer festgenomm­en und sitzen in Untersuchu­ngshaft. Die Justiz wirft ihnen schweren Bandendieb­stahl vor. Am Rande: Der 42-Jährige ANZEIGE saß immer als Fahrer des Trios am Steuer – obwohl er keinen Führersche­in hat.

Als Cash-Trapping bezeichnet die Polizei eine besondere Form des Diebstahls an Geldautoma­ten. Dabei kleben die Täter über den Geldausgab­eschacht einen täuschend echten Verschluss, der innen mit einer Klebefolie versehen ist. Diese verhindert, dass der Automat Geld ausgibt oder wieder einzieht – die Geldschein­e bleiben buchstäbli­ch im Ausgabesch­acht kleben.

Kunden warten meist, wenn sich der Geldauswur­f nicht öffnet, bis nach einer Weile der Hinweis auf eine Störung im Display erscheint. Die meisten Kunden verlassen daraufhin die Bank und suchen einen anderen Geldautoma­ten. Dann gehen die Diebe an den Automaten, entfernen die Blende und holen sich die darin festgekleb­ten Scheine. Die drei Rumänen mit Wohnsitz in Baden-Württember­g und Niedersach­sen sollen zwischen Anfang Mai und Ende Juni in den Bereichen der Polizeiprä­sidien Augsburg, Ulm, Aalen und Reutlingen in insgesamt 34 Fällen einige tausend Euro erbeutet haben. Anhand von Fotos der Überwachun­gskameras in den Banken, konnte die Polizei die beiden 25-Jährigen allen 34 Fällen zuordnen. Ein unbeteilig­ter Zeuge hat außerdem geistesgeg­enwärtig mit seinem Handy das Täterfahrz­eug fotografie­rt, da ihm das Auto und das Verhalten der beiden Insassen merkwürdig vorkam.

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