Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Sexuelle Belästigung beim Straßenfest
Polizei berichtet von massivem Aggressionspotenzial – Tatverdächtige mit Migrationshintergrund
SCHORNDORF (an) - Sexuelle Belästigungen, Widerstand und Flaschenwürfe gegen Polizisten sowie Sachbeschädigungen an Einsatzfahrzeugen der Polizei – diese Zwischenbilanz zieht das Polizeipräsidium Aalen nach den ersten beiden Tagen des Schorndorfer Straßenfests und spricht von einem massiven Aggressionspotenzial. Zahlreiche Einsatzkräfte aus umliegenden Landkreisen wurden angefordert.
Am Freitagabend wurden nach Polizeiangaben bislang drei Fälle gemeldet, bei denen Frauen von Männern auf dem Marktplatz sexuell belästigt wurden. In einem Fall wurde ein irakischer Tatverdächtiger ermittelt. Tags darauf wurde eine 17-Jährige am Bahnhofsvorplatz nach derzeitigem Ermittlungsstand von drei Männern festgehalten und am Gesäß begrapscht. Drei afghanische Asylbewerber wurden als Tatverdächtige ermittelt. Die weiteren Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an.
Mit Flaschen beworfen Im Schlosspark versammelten sich in der Nacht zum Sonntag zwischen 20 und 3 Uhr etwa 1000 Jugendliche und junge Erwachsene, beim Großteil soll es sich nach Angaben des Polizeipräsidiums Aalen um Personen mit Migrationshintergrund gehandelt haben. Hierbei kam es zu zahlreichen Flaschenwürfen gegen andere Festteilnehmer, Einsatzkräfte und die Fassade des Schorndorfer Schlosses. Als ein Verdächtiger nach einer gefährlichen Körperverletzung festgenommen wurde, widersetzte er sich – zahlreiche Menschen solidarisierten sich daraufhin mit dem Festgenommenen, sodass eine Vielzahl von Polizeibeamten in Schutzausstattung die Festnahme abschirmen mussten, um einen Angriff zu verhindern. Als sich die Einsatzkräfte zurückzogen, wurden sie erneut mit Flaschen beworfen.
Gruppen ziehen durch die Stadt Außerdem zogen nachts mehrere Gruppen mit 30 bis 50 Personen durch die Innenstadt. Laut Zeugenaussagen seien einzelne Personen hierbei mit Messern bewaffnet gewesen, berichtet die Polizei in einer Pressemitteilung. Aus einer anderen Gruppe heraus soll im Bereich des Alten Friedhofs vermutlich mit einer Schreckschusswaffe in die Luft geschossen worden sein. Die Einsatzkräfte trafen die Personen nicht mehr an. Im Laufe der Nacht wurden zudem zwei Einsatzfahrzeuge der Polizei mit Graffiti besprüht, eines wurde durch einen Flaschenwurf beschädigt und an sechs Fahrzeugen die Kennzeichen abmontiert und gestohlen. Darüber hinaus wurden während des Festes mehrere Körperverletzungen angezeigt.
Geschädigte von Straftaten, die sich bislang noch nicht gemeldet haben und Zeugen, die die Vorfälle beobachtet haben und Hinweise zu den Tätern geben, können, werden gebeten sich beim Polizeirevier Schorndorf unter 07181 / 204-0 zu melden. Die Polizei bittet, mit dem Smartphone gefertigte Bilder und Videos von den Vorfällen als Beweismaterial zur Verfügung zu stellen und per E-Mail an schorndorf.prev@polizei.bwl.de zu senden.