Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Taldorf gewinnt Wettkampf der Ortschaften
Eschach versagt und erhält 500 Euro fürs Verliererfest
RAVENSBURG - Spannung bis zum Schluss hat der dritte Wettkampf der Ortschaften geboten: dieses Mal ausgetragen im Rahmen des Kinder-, Kirchenund Gemeindefestes in Obereschach. Zahlreiche Besucher waren gekommen, um ihre Mannschaft anzufeuern. Die Schmalegger Ortsvorsteherin Manuela Hugger wollte mit ihrem Team in gelben Trikots unter dem Namen „Golfplatzprinzessin Manu die Erste und Einzige aus Schmalegg und ihre Caddys“den Titel verteidigen. „Timo Eggert, der Nagelneue“wollte mit seinen „Rebengeistern“ganz in schwarz gekleidet, endlich den ersten Sieg für Taldorf einfahren. Und Eschacherin Simone Rürup setzte als Gastgeberin unter dem Namen „Red Head Chilli Klosterqueen und ihre Melissengeister“auf den Heimvorteil und auf blaue Trikots.
Die Namen der Teams, bestehend aus sechs Personen, verrieten schon, dass der Spaß an oberster Stelle stand. Trotzdem war die Nervosität hoch bei den Mannschaften. Kurz vor Beginn versuchten sich die „Gelben“mit saurem Kristallruss zu stimulieren, die „Blauen“setzten auf Mineralwasser und die „Schwarzen“hängten die coole Socke raus.
Rettich spielt besondere Rolle Der erste Wettkampf war ganz dem Rettich gewidmet, in Anlehnung an das berühmte Rettichfest der Gastgeberortschaft Eschach. Die Teams mussten fünf vergrabene Rettiche finden, schneiden und salzen. Dazwischen gab es einige Schikanen zu überwinden. Die gesalzenen Rettiche sollten ganz zum Schluss der Wettbewerbe noch eine entscheidende Rolle spielen. Dann galt es, einen Rettich in vier gleiche Teile zu schneiden. Sieger: Taldorf. Danach musste man ein Stück Rettich von 333 Gramm abschneiden. Sieger: Taldorf mit 359 Gramm.
Weiter ging es unter großem Spaß mit Bierkrugschieben. Sieger: Eschach. Dann mussten die Teams auf langen Skiern einen Parcours auf Zeit laufen. Hier gewann Schmalegg mit einer Zeit von 28,8 Sekunden.
Der Kampf wogte hin und her. Es folgte das Gourmet-Spiel. Erkennen die Teams ihre eigenen Produkte? Herauszufinden war, welcher Wecken aus Schmalegg stammte, welcher Wein aus Taldorf und welcher Schnaps aus Eschach. Eschach erkannte seinen eigenen Schnaps nicht, im Gegensatz zu den beiden anderen Teams. Welch eine Schmach! Aber auch Taldorf erkannte den eigenen Wein nicht. Beim Wecken aus Schmalegg waren sich alle einig und lagen richtig. Im fünften Spiel galt es, Papierflieger zu basteln und fliegen zu lassen. Dabei spielten Zeit und Treffsicherheit eine Rolle. Sieger: Taldorf. Zum großen Finale wurde das Wasser aus den gesalzenen Rettichen des ersten Bewerbs gewogen. Sieger: Eschach.
Dann wurde eifrig gerechnet, bis Spieleerfinder Bertram Kaes die Siegerortschaft verkündete: Taldorf. Sie hatten es geschafft. Jetzt ist wieder alles ausgeglichen. Dementsprechend äußerte sich auch Timo Egger, stellvertretender Ortsvorsteher von Taldorf: „Wir sind froh und glücklich, endlich gewonnen zu haben“, sagte er nach der Pokalübergabe. Der Verlierer war das Team aus Eschach, das nun ein Fest organisieren und eine Schmähtafel am Orteingang aufstellen muss. Frank Hautumm, Leiter der Ravensburger Lokalredaktion der „Schwäbischen Zeitung“überreichte als Trost einen Scheck über 500 Euro an das Verliererteam aus Eschach.
Mehr Fotos von dem Wettkampf gibt es unter www.schwaebische.de/ wettkampf-der-ortschaften Beim Wettkampf der Ortschaften gewinnt der Sieger einen Wanderpokal, der Verlierer muss ein Fest ausrichten und eine Schmähtafel aufstellen. Zudem muss er die Gewinnerortschaft in einer Rede loben. Als Trost spendet die SZ 500 Euro für das Fest, das noch in diesem Herbst stattfinden soll. (süb)