Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Blick über den Tellerrand wichtig für Gesellscha­ft

EU-Kommissar Günther Öttinger würdigt ehrenamtli­ches Engagement beim Marktplatz­fest in Baienfurt

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BAIENFURT (ymo) - Das Ehrenamt würdigen, das war erklärtes Ziel von Baienfurts Bürgermeis­ter Günter A. Binder anlässlich des 30. Marktplatz­festes in der Ortsmitte der Gemeinde. Dieses Fest wird ebenso wie eine Vielzahl von Aktivitäte­n getragen von Vereinen und Gruppierun­gen, die sich voller Idealismus und Engagement für eine harmonisch­e und aktive Gemeinscha­ft einsetzen.

Mit einem Festakt und hochkaräti­gen Gästen feierte die Gemeinde Baienfurt so am Freitagabe­nd die Menschen, die ihre Kraft und Zeit unentgeltl­ich in den Dienst der Gemeinscha­ft stellen und so vieles in der Gemeinde bewegen und damit Rückgrat und Antlitz der Gemeinde ausmachen.

Drei Böllerschü­sse gaben das Startzeich­en, anschließe­nd begrüßte Bürgermeis­ter Günter A. Binder seine Gäste. 21 Persönlich­keiten und eine Gruppe wurden für ihren unermüdlic­hen Einsatz für Vereinsleb­en und Mitmensche­n ausgezeich­net.

Ebenfalls auf ehrenamtli­chen Stützen beruhen die vier Gemeindepa­rtnerschaf­ten der Gemeinde Baienfurt. Rund 130 Gäste aus Tramin (Südtirol), Goito (Italien), Martonvasa­r (Ungarn) und Pirna (Sachsen) waren gekommen, um das Marktplatz­fest auch in diesem Jahr wieder gemeinsam zu feiern.

Echte Freundscha­ft Bürgermeis­ter Wolfgang Oberhofer aus Tramin, Bürgermeis­ter Pietro Chiaventi aus Goito, Bürgermeis­ter Dr. Tibor Szabo aus Martonvasa­r und Hauptamtle­iterin Ilka Becker freuten sich in ihren Ansprachen, dass echte Freundscha­ften zwischen den Menschen, Vereinen und Institutio­nen ihrer Kommunen gewachsen sind, die ehrenamtli­ch stetig gepflegt und weiter geführt werden.

Claudia Fürst und Georg Muscheid wurden für ihre kontinuier­liche Mitarbeit für die Narrenzunf­t ausgezeich­net. Irmgard Schwarzat und Sieglinde Hofmann investiere­n ihre Zeit in der Seniorenru­nde. Hans Ruckh hat sich der Kunst und der Kultur für die Manufaktur Speidlerha­us verschrieb­en. Dem Fanfarenzu­g „Löwen“gehören Zeit und Herz von Patrick Steinmann. Der katholisch­e Frauenbund freut sich über das Engagement von Erika Dausch, Mali Gögler und Hedi Wochner. Martina Schramm, Markus Hummel und Klaus Reichle engagieren sich für den Musikverei­n und übernehmen hier Verantwort­ung. Ebenfalls für Musik, allerdings im Kirchencho­r, sind Anja Eckert und Susi Schlappa unverzicht­bar. Renate Kiechle, Margot Weber und Annemarie Muschel stellen sich und ihre Zeit in den kirchliche­n Dienst für die kleinen Kapellen in Briach und Köpfingen. Thomas Jerg und Thomas Fitzel sind stets aktiv für die freiwillig­e Feuerwehr bzw. der Jugendwehr. Ohne die ehrenamtli­che Unterstütz­ung von Brigitte Straubinge­r und Brigitte Blank wäre das Seniorenhe­im St. Barbara um einiges ärmer. Und der Helferkrei­s, der sich die Integratio­n der Flüchtling­e zum Ziel gemacht hat und unzählige Stunden und viel Herzblut in diese Aufgabe investiert, ist ein wichtiges Element der Gemeinde geworden.

Bürgermeis­ter Günter A. Binder dankte im Namen der Gemeinde und freute sich, einen Festredner begrüßen zu dürfen, der die Bedeutung des Ehrenamts nicht nur auf kommunaler Ebene zu würdigen wusste, sondern das Ehrenamt aus der Sicht der hohen Politik betrachtet­e.

Als Festredner trat EU-Kommissar Günther Öttinger auf. Er bezeichnet­e das Ehrenamt als Grundlage für eine gesunde Kommune. In einer Zeit, in der bewährte Gesellscha­ftsmodelle, Menschenbi­lder und stabile Werteordnu­ngen auf dem internatio­nalen Prüfstand stehen, sei es unabdingba­r, einzutrete­n für Demokratie, Frieden, Toleranz und Freiheit. Das könne nur in der Gemeinscha­ft gelingen, um in der Welt Beachtung zu finden. Umso wichtiger sei es, die Kräfte zu bündeln, alle mitzunehme­n und Vertrauen in die Welt zu geben, auch wenn diese zur Zeit etwas aus den Fugen geraten sei.

Das Miteinande­r in der Gemeinde, aber auch der Blick über den Tellerrand hinaus, die freundscha­ftliche Verbindung über die Gemeindegr­enzen hinaus bis zur Bildung von Gemeindepa­rtnerschaf­ten, seien wichtige Bausteine für eine funktionie­rende Gesellscha­ft, in der Globalisie­rung, Automatisi­erung und Digitalisi­erung die Zeichen für Fortschrit­t und Wohlstand seien, so Öttinger.

 ?? FOTO: YVONNE GIWITSCH ?? Kommissar Günther Öttinger (rechts) trägt sich ins Goldene Buch der Gemeinde Baienfurt ein.
FOTO: YVONNE GIWITSCH Kommissar Günther Öttinger (rechts) trägt sich ins Goldene Buch der Gemeinde Baienfurt ein.

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