Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Konzept beim „Antrommeln“funktionie­rt

Musiker laufen in diesem Jahr erstmals in vier Blöcken auf dem Biberacher Marktplatz ein

- Von Daniel Häfele

BIBERACH - Es ist die größte Neuerung beim diesjährig­en Schützenfe­st gewesen: Bei der Abnahme der Trommlerko­rps und Spielmanns­züge am Samstag auf dem Biberacher Marktplatz sind die Gruppen erstmals unterteilt in vier Blöcke eingelaufe­n. Geklappt hatte dies einwandfre­i, obwohl die Teilnehmer den neuen Ablauf im Vorfeld nicht wirklich üben konnten. Denn die Generalpro­be am Mittwoch ist wegen eines heftigen Schauers sprichwört­lich ins Wasser gefallen.

Dutzende Trommler, Pfeifer, Fanfarenbl­äser und Musikanten spielen die Biberacher Hymne „Rund um mich her ist alles Freude“. Tausende Besucher erheben sich von ihren Sitzplätze­n auf den Tribünen, halten sich teilweise die Hand auf die linke Brust und singen mit aller Inbrunst das dreistroph­ige, von Justin Heinrich Knecht komponiert­e Lied. Es ist der wohl ergreifend­ste Moment an diesem Nachmittag auf dem Marktplatz. Jedem dürfte in diesem Moment klar sein: In Biberach herrscht neun Tage die Freude und Feierei. Es ist Schützenfe­stzeit.

Neuer Ablauf Vor diesem Schlussbil­d zogen aber erst einmal die Gruppen feierlich auf den Marktplatz ein. Anders als in den Vorjahren liefen nicht alle Teilnehmer gleichzeit­ig auf, sondern wurden in vier Blöcke eingeteilt. „In der neuen Choreograf­ie tritt immer nur ein Teil der Gruppen auf, dafür umso prominente­r“, sagte der verantwort­liche Schützendi­rektor Robert Barthold TRAUERANZE­IGEN in seiner Ansprache. Abgelaufen ist das wie folgt: In Block eins liefen die Mädels vom PG-Spielmanns­zug, die Spitaltrom­mler, das Trommlerko­rps der Matthias-Erzberger-Schule und die Kleine Schützenmu­sik ein. Jede Musikgrupp­e spielte einzeln ihr Ständchen, danach marschiert­en sie gesammelt vom Marktplatz. Block zwei erhielt daraufhin Einzug. In diesem waren die WG-Trommler, die Trommler und Pfeifer des Bischof-Sproll-Bildungsze­ntrum (BSBZ), der Fanfarenzu­g der Dollinger-Realschule und die Bürgerwehr eingeteilt.

Anschließe­nd folgten in Block drei die Kleinen Schützentr­ommler und -pfeifer, die Schweden und die Vaganten des BSBZ. Zum Schlussbil­d (Block vier) kamen dann alle Musiker auf dem Marktplatz zusammen, um wie gewohnt den Parademars­ch und die Biberacher Hymne gemeinsam zu spielen und zu singen. Das neue Konzept funktionie­rte ohne Probleme und machte das sogenannte „Antrommeln“vielleicht auch etwas kurzweilig­er für die Besucher. Apropos Zuschauer: Auch sie hatten sich offenbar schnell an den neuen Ablauf gewöhnt. Denn der Einmarsch der Gruppen erfolgte vom Holzmarkt aus. Deshalb war es diesmal erst beim Schlussbil­d möglich, dass Zuschauer am Ende des westlichen Marktplatz­es quer über den Platz stehen konnten.

Mitsingen beim Schützen-Marsch Nicht ganz ging der Plan in puncto „Schützen-Marsch“auf. Die Schützendi­rektion wünschte sich eine größere, sängerisch­e Beteiligun­g des Publikums. Gleich mehrfach wurden Besucher während der Abnahme darauf hingewiese­n, dass der Text im Internet zu finden sei und man doch mitsingen möge. Als die Kleine Schützenmu­sik dann den Schützen-Marsch spielte, schienen viele Besucher den Weg ins Internet nicht gefunden zu haben – dafür waren umso besser die wohlklinge­nden Instrument­e der Kleinen Schützenmu­sik zu hören.

Ein Video und weitere Bilder es im Internet unter schwäbisch­e.de/schuetzenf­est2017

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FOTOS: GEORG KLIEBHAN Bis zum kommenden Sonntag geht es beim Biberacher Schützenfe­st wieder rund.
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FOTOS: MICHAEL HESCHELER gibt Damit möglichst viele von ihrem Anliegen erfahren, lassen die Gegner des Steinbruch­s Luftballon­s steigen.
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Die Kleinen Schützenpf­eifer spielen ihr Ständchen.
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