Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Konzept beim „Antrommeln“funktioniert
Musiker laufen in diesem Jahr erstmals in vier Blöcken auf dem Biberacher Marktplatz ein
BIBERACH - Es ist die größte Neuerung beim diesjährigen Schützenfest gewesen: Bei der Abnahme der Trommlerkorps und Spielmannszüge am Samstag auf dem Biberacher Marktplatz sind die Gruppen erstmals unterteilt in vier Blöcke eingelaufen. Geklappt hatte dies einwandfrei, obwohl die Teilnehmer den neuen Ablauf im Vorfeld nicht wirklich üben konnten. Denn die Generalprobe am Mittwoch ist wegen eines heftigen Schauers sprichwörtlich ins Wasser gefallen.
Dutzende Trommler, Pfeifer, Fanfarenbläser und Musikanten spielen die Biberacher Hymne „Rund um mich her ist alles Freude“. Tausende Besucher erheben sich von ihren Sitzplätzen auf den Tribünen, halten sich teilweise die Hand auf die linke Brust und singen mit aller Inbrunst das dreistrophige, von Justin Heinrich Knecht komponierte Lied. Es ist der wohl ergreifendste Moment an diesem Nachmittag auf dem Marktplatz. Jedem dürfte in diesem Moment klar sein: In Biberach herrscht neun Tage die Freude und Feierei. Es ist Schützenfestzeit.
Neuer Ablauf Vor diesem Schlussbild zogen aber erst einmal die Gruppen feierlich auf den Marktplatz ein. Anders als in den Vorjahren liefen nicht alle Teilnehmer gleichzeitig auf, sondern wurden in vier Blöcke eingeteilt. „In der neuen Choreografie tritt immer nur ein Teil der Gruppen auf, dafür umso prominenter“, sagte der verantwortliche Schützendirektor Robert Barthold TRAUERANZEIGEN in seiner Ansprache. Abgelaufen ist das wie folgt: In Block eins liefen die Mädels vom PG-Spielmannszug, die Spitaltrommler, das Trommlerkorps der Matthias-Erzberger-Schule und die Kleine Schützenmusik ein. Jede Musikgruppe spielte einzeln ihr Ständchen, danach marschierten sie gesammelt vom Marktplatz. Block zwei erhielt daraufhin Einzug. In diesem waren die WG-Trommler, die Trommler und Pfeifer des Bischof-Sproll-Bildungszentrum (BSBZ), der Fanfarenzug der Dollinger-Realschule und die Bürgerwehr eingeteilt.
Anschließend folgten in Block drei die Kleinen Schützentrommler und -pfeifer, die Schweden und die Vaganten des BSBZ. Zum Schlussbild (Block vier) kamen dann alle Musiker auf dem Marktplatz zusammen, um wie gewohnt den Parademarsch und die Biberacher Hymne gemeinsam zu spielen und zu singen. Das neue Konzept funktionierte ohne Probleme und machte das sogenannte „Antrommeln“vielleicht auch etwas kurzweiliger für die Besucher. Apropos Zuschauer: Auch sie hatten sich offenbar schnell an den neuen Ablauf gewöhnt. Denn der Einmarsch der Gruppen erfolgte vom Holzmarkt aus. Deshalb war es diesmal erst beim Schlussbild möglich, dass Zuschauer am Ende des westlichen Marktplatzes quer über den Platz stehen konnten.
Mitsingen beim Schützen-Marsch Nicht ganz ging der Plan in puncto „Schützen-Marsch“auf. Die Schützendirektion wünschte sich eine größere, sängerische Beteiligung des Publikums. Gleich mehrfach wurden Besucher während der Abnahme darauf hingewiesen, dass der Text im Internet zu finden sei und man doch mitsingen möge. Als die Kleine Schützenmusik dann den Schützen-Marsch spielte, schienen viele Besucher den Weg ins Internet nicht gefunden zu haben – dafür waren umso besser die wohlklingenden Instrumente der Kleinen Schützenmusik zu hören.
Ein Video und weitere Bilder es im Internet unter schwäbische.de/schuetzenfest2017