Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

FV Ravensburg verliert gutes Testspiel

Fußball-Oberligist unterliegt dem Regionalli­gisten SSV Ulm 1846 in Wolfegg mit 1:3

- Von Thorsten Kern

WOLFEGG - Freundscha­ftsspiele zwischen dem FV Ravensburg und dem SSV Ulm 1846 gibt es eigentlich nicht. Zwischen diesen beiden Mannschaft­en geht es immer zur Sache. So auch am Samstag vor rund 300 Zuschauern in Wolfegg. Das muntere – und teils hitzige – Spiel gewannen die Regionalli­gafußballe­r aus Ulm mit 3:1.

„Ich bin ein Freund von gesunder Härte“, sagte Ulms Trainer Stephan Baierl nach den intensiven 90 Minuten in Wolfegg. „Es war ein ernster und guter Test, aber teilweise überhart.“Vor allem eine Szene erhitzte die Gemüter der Ulmer. In der 21. Minute stoppte Ravensburg­s Innenverte­idiger Moritz Jeggle kurz vor dem Strafraum Ardian Morina unfair – und extrem hart. Ulms Stürmer versuchte es zwar noch ein paar Minuten, musste dann aber mit Schmerzen im rechten Knöchel runter. „Hoffentlic­h fehlt er uns nicht länger“, meinte Baierl. Jeggle kam mit der Gelben Karte davon. „Teilweise war ein bisschen zu viel Härte in den Zweikämpfe­n“, sagte auch Wolfram Eitel.

Chrobok trifft zur Führung Der Trainer des Oberligist­en war abgesehen davon aber sehr zufrieden mit seiner Mannschaft. „Das war ein gutes Testspiel, auf beiden Seiten wurde richtig guter Fußball gespielt.“Ravensburg ging früh in Führung. Nach einem Ballverlus­t von David Kammerbaue­r lief Thomas Zimmermann auf der rechten Seite nach vorne, seinen klasse Pass verwertete Max Chrobok mit rechts zum 1:0. Der Zugang des Offenburge­r FV sollte eigentlich erst in der zweiten Halbzeit zum Zuge kommen, allerdings musste Rahman Soyudogru wegen Wadenprobl­emen passen. Als FV-Innenverte­idiger Philipp Altmann in der 16. Minute verletzt im eigenen Strafraum lag, spielte Ulm weiter und kam nach Flanke von Steffen Kienle durch Morina zum 1:1.

Nach einem leichten Ballverlus­t von Jeggle gab es kurz vor der Pause die Ulmer Führung. Nach Pass von Luca Graciotta stellte der für Morina ins Spiel gekommene Thomas Rathgeber aus kurzer Distanz auf 2:1. „Tore sind immer dann gefallen, wenn eine Mannschaft einen Fehler gemacht hat“, sagte Eitel.

Zur zweiten Halbzeit wechselten beide Trainer munter durch, es blieb jedoch weiter ein ansehnlich­es Testspiel. Daniel Hörtkorn hätte beinahe einen Fehler von Christian Sauter ausgenutzt, blieb aber am SSV-Torhüter Kevin Birk hängen. Ulm war effektiver und profitiert­e von einem Patzer in Ravensburg­s Hintermann­schaft – Graciotta sagte mit dem 3:1 danke.

Mit zunehmende­r Spieldauer hatte Ulm die Begegnung größtentei­ls im Griff, spielte allerdings seine Konter nicht gut aus. Stjepan Saric oder Thomas Rathgeber hätten die Führung ausbauen können oder sogar müssen. Beim FV fehlte die Präzision im letzten Pass – oder es wurden falsche Entscheidu­ngen getroffen. „Aber ich habe das gesehen, was ich von der Mannschaft sehen wollte“, lobte Eitel. Auch sein Gegenüber war zufrieden: „Ich wollte sehen, dass meine Spieler dagegenhal­ten und nicht zurückstec­ken“, so Baierl. „Zwei Wochen vor dem Saisonstar­t wollte ich genau so einen Test auf hohem Niveau.“

Neben Rahman Soyudogru musste Eitel am Samstag auch auf Bartosz Broniszews­ki (Rückenbesc­hwerden), Steffen Wohlfarth (beruflich in Hongkong), Jona Boneberger (angeschlag­en) und Sebastian Mähr (Prüfungen) verzichten. Die auffälligs­ten Spieler aufseiten des FV waren Felix Schäch (Eitel: „Wenn er ins Laufen kommt, ist er nur schwer zu stoppen“), Max Chrobok und Burhan Soyudogru.

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FOTO: DEREK SCHUH Energisch ging es zur Sache beim Testspiel des FV Ravensburg (links Simon Kraft, rechts Maschkour Gbadamassi) in Wolfegg gegen den SSV Ulm 1846 (Felix Nierichlo).

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