Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Drei Tote bei Unruhen wegen Tempelberg-Krise
JERUSALEM (dpa/AFP) - Der Streit um den Tempelberg in Jerusalem ist am Freitag heftig eskaliert und hat mindestens drei Menschenleben gefordert. Nach dem Freitagsgebet wurden nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden drei Palästinenser bei Konfrontationen in Ost-Jerusalem getötet und rund 400 weitere in Jerusalem und im Westjordanland verletzt. Mehrere Verletzte schwebten in Lebensgefahr. Als Auslöser der Unruhen gilt ein Streit um Metalldetektoren, die Israel nach einem tödlichen Anschlag am Tempelberg an Eingängen zu der heiligen Stätte in Jerusalems Altstadt aufgestellt hatte. Israel erlaubte am Freitag aus Furcht vor Gewalt nur Männern über 50 Jahren und Frauen den Zutritt zum Tempelberg. Palästinensische Vertreter hatten Muslime dazu aufgerufen, in Massen zum Freitagsgebet zu kommen. Wegen der Kontrollen hat die Palästinensische Autonomiebehörde die diplomatischen Beziehungen zu Israel am Freitagabend eingefroren.
Bereits mehr als 100 Tote bei Protesten in Venezuela
CARACAS (AFP) - Seit dem Beginn der Proteste gegen den venezolanischen Staatspräsidenten Nicolás Maduro vor dreieinhalb Monaten sind bei Ausschreitungen mehr als 100 Menschen getötet worden. Wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte, kamen bei Auseinandersetzungen während eines Generalstreiks zuletzt mindestens fünf Menschen ums Leben. Seit Monaten kämpft die konservative Opposition für eine Amtsenthebung von Maduro, den sie für die schlimme Wirtschaftskrise im Land verantwortlich macht.
Ex-Diplomat Grenell soll Botschafter in Berlin werden
WASHINGTON (dpa) - Der frühere Diplomat und TV-Kommentator Richard Grenell soll Medienberichten zufolge US-Botschafter in Deutschland werden. Präsident Donald Trump habe dem 50-Jährigen den Posten bei einem Treffen im Weißen Haus vergangene Woche angeboten, meldete die „New York Times“. Eine offizielle Bestätigung gab es bislang nicht. Grenell gilt als einer der stärksten Unterstützer von Trump, vor allem im Bereich der Außenpolitik.
Immer weniger Katalanen für Abspaltung von Spanien
BARCELONA (dpa) - Rund zwei Monate vor dem geplanten Unabhängigkeitsreferendum in der spanischen Region Katalonien ist die Zahl der Befürworter deutlich gesunken. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CEO sind derzeit nur noch 41,1 Prozent der Katalanen für eine Loslösung – das sind drei Prozentpunkte weniger als noch im März, schrieb die Zeitung „La Vanguardia“am Freitag. Für den Chef der Regionalregierung, Carles Puigdemont, bedeutet dies einen herben Rückschlag.
Iran kritisiert neue US-Sanktionen
WIEN (dpa) - Der Iran will die jüngsten Sanktionen der USA im Zusammenhang mit dem von USPräsident Donald Trump heftig kritisierten Atomdeal nicht einfach hinnehmen. Irans Vizeaußenminister Abbas Araghchi erklärte nach einem Treffen der 5+1-Gruppe in Wien, die USA hätten sich nicht an die Wirtschaftsversprechen des Abkommens gehalten. Viele lukrative Geschäfte hätten deshalb nicht abgeschlossen werden können.