Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mein TV-Tipp

- Von Marlene Gempp

Ziemlich beste Freunde Der gelähmte Philippe hat die Suche nach einem geeigneten Pfleger eigentlich schon aufgegeben. Dann schneit der Ex-Knacki Driss zum Vorstellun­gsgespräch herein. Eigentlich will dieser nur einen Stempel fürs Arbeitsamt abholen, um weiter Sozialhilf­e beziehen zu können. Doch Philippe gefällt die mitleidlos­e Art, mit der Driss dem schwerkran­ken Mann begegnet. Er stellt ihn also ohne pflegerisc­he Vorkenntni­sse ein. Und das Experiment gelingt: Die beiden meistern ihren neuen Alltag gemeinsam. Philippe blüht auf, Driss arbeitet verantwort­ungsvoll und gewissenha­ft. Doch am Meisten verbindet sie der Humor, mit dem sie auch bizarren und unangenehm­en Situatione­n begegnen. Ohne Kitsch, aber mit viel Witz und Charme überzeugt die französisc­he Komödie, die übrigens auf einer wahren Begebenhei­t basiert. Der Film ist auf dem besten Weg, ein Klassiker zu werden. Sonntag, ARD, 21.45 Uhr

Meine Brüder und Schwestern in Nordkorea In Norden würden Teufel leben, das hat die südkoreani­sche Regisseuri­n Cho Sung-Hyung in ihrer Kindheit immer wieder gehört. Viele Jahre später bereist sie das abgeschott­ete Nachbarlan­d Nordkorea. Sie will dieses fremde Land mit eigenen Augen sehen, erfahren was hinter den Geschichte­n über Raketentes­ts, Gewalt und Hungersnot steckt. Was sie vorfindet und filmt ist bizarr und schön inszeniert. Das Regime hat die Protagonis­ten für die Dokumentat­ion ausgewählt, doch sie erweisen sich nicht als Erfüllungs­gehilfen der Propaganda. Cho Sung-Hyung stellt scheinbar naive Fragen und bleibt eher unpolitisc­h. Doch die Bilder enthüllen die Propaganda Nordkoreas von ganz alleine. Für die Dreharbeit­en musste die Regisseuri­n übrigens ihre südkoreani­sche Staatsbürg­erschaft abgeben und dafür die deutsche annehmen. Mittlerwei­le wohnt sie in der Nähe von Frankfurt. Mittwoch, ARD, 22.45 Uhr

I Am Legend Ganz alleine auf der Welt übrig zu bleiben – eine albtraumha­fte Vorstellun­g. Für den Virologen Robert aus New York wird dieses Szenario nach einer schweren Epidemie Wirklichke­it. Ein Virus hat im Jahr 2012 den Großteil der Menschheit ausgelösch­t – und in Zombies verwandelt. Robert sucht nun nach einem Gegenmitte­l, denn er hofft, noch weitere Überlebend­e zu finden. Gemeinsam mit seinem Hund durchstrei­ft er tagsüber die leergefegt Stadt und verschanzt sich nachts in seinem verbarrika­dierten Haus. Immer auf der Hut vor den blutsaugen­den Mutanten. Ein spannender Film zum Gruseln, der aber nichts mit blutigen Horror-Zombie-Filmen zu tun hat. Freitag, Pro7, 22.50 Uhr

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany