Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Interessengemeinschaft Grenis/Grund will Bürgerinitiative werden
Mehr als 50 Zuhörer kamen zum Treffen nach Vogt – Gemeinde verspricht Transparenz
VOGT - Große Resonanz auf das Treffen der Interessengemeinschaft Grenis/Grund im Gasthof „Paradies“in Vogt: Mehr als 50 betroffene Anwohner sowie Vertreter der Gemeinde waren gekommen, um sich über die aktuelle Situation zum Thema Kiesabbau zu informieren und das weitere Vorgehen zum Stopp der Ausbaupläne zu besprechen.
Bruno Werner von Kreit, der Sprecher der Interessengemeinschaft, zeigte sich zu Beginn der Veranstaltung sehr erfreut über den großen Anklang, den die bisherigen Aktivitäten hervorgerufen haben. So hat man eigenen Angaben nach inzwischen 752 Unterschriften gesammelt, bis Mitte August sollen es über 1000 werden. „Wir schaffen Öffentlichkeit.“Mit diesem Motto verspricht man sich, auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Dabei will man sachlich, engagiert, aber „hart am Wind agieren“. Sachargumente müssen auf den Tisch kommen. Konkret soll erfahren werden, was die Behörden in dieser Sache tun und wie die einzelnen Mitglieder des Regionalverbandes agieren.
Angesprochen auf das bisher eher passive Verhalten der Gemeinde Vogt in dieser Angelegenheit, so die Interessengemeinschaft, bezog Vogts Bürgermeister Peter Smigoc Stellung. „Verwaltung und Gemeinderat bewegt dieses Thema sehr“, betonte er. Es handele sich aber um ein vielschichtiges Verfahren, in dem die Gemeinde zwar beteiligt, aber nicht Herr des Verfahrens sei. Zwar habe man 2012 die Information bekommen, dass es zu dem Ausbau Unterlagen gebe. Aber erst zur öffentlichen Sitzung des Planungsausschusses am 5. April dieses Jahres habe man die Entwürfe gesehen. Dann habe die Gemeinde gleich gehandelt und zu einen Informationsabend eingeladen. Er versprach Transparenz. „Ich weiß zwar nicht, wo wir am Ende des Tages landen“, sagte Smigoc, „aber wir bleiben aufmerksam.“
Der endgültige Beschluss des Regionalverbandes soll bei seiner nächsten Tagung am 15. Dezember gefasst werden. Bis dahin sollen die Entscheidungsträger mit Informationen versorgt werden. In den nächsten Wochen will die Interessengemeinschaft alle Kräfte bündeln. „Es ist nicht der Moment, behutsam vorzugehen“, mahnte er. Er bat alle, ihre Netzwerke zu aktivieren. Es wurde der Beschluss gefasst, sich regional aufzustellen und dazu Verantwortliche zu finden.
Zum Ende der Veranstaltung verkündete von Kreit die Entscheidung , dass man bis spätestens Ende August eine Bürgerinitiative gründen wolle. Damit schafft man bessere rechtliche Grundlagen für das weitere Vorgehen. Zusätzlich können aus dem Pool der eingetragenen Bürgerinitiativen mehr Ressourcen angezapft werden. Hilfe im weiteren Vorgehen bot Andrea Hagenlocher an. Sie engagiert sich seit 25 Jahren erfolgreich im Vorstand der 300 Mitglieder zählenden Bürgerinitiative „Lebenswerter Haistergau“. Sie hat erfolgreich den geplanten Kiesabbau über 150 Hektar im Riedtal verhindert.