Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

B 312: Dörflinger will aufs Tempo drücken

Biberacher Landtagsab­geordneter fordert mehr Personal für Straßenbau

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH/STUTTGART - Das Landesverk­ehrsminist­erium rechnet bei den B-312-Ortsumfahr­ungen von Ringschnai­t, Ochsenhaus­en, Erlenmoos und Edenbachen nicht mit einem Baubeginn vor Ende 2028. Das geht aus der Antwort des Ministeriu­ms auf eine Anfrage des Biberacher CDU-Landtagsab­geordneten Thomas Dörflinger hervor. Dörflinger selbst hält jedoch einen Baubeginn 2026/2027 für möglich. Allerdings nur dann, wenn das Land mehr Geld und Personal für die Planung bereitstel­lt und die Genehmigun­gsprozesse beschleuni­gt. Dafür will sich Dörflinger jetzt starkmache­n.

Obwohl im vordringli­chen Bedarf des Bundesverk­ehrswegepl­ans, werde der Baubeginn der B-312-Ortsumfahr­ungen wohl erst ab 2029 erfolgen. Dieser im Frühjahr vom Landratsam­t veröffentl­ichte Zeitplan hatte für einigen Unmut gesorgt.

Für Thomas Dörflinger war es Anlass, beim Verkehrsmi­nisterium per Antrag nochmals nachzuhake­n, ob dieses Verfahren, aber auch andere Straßenbau­projekte nicht beschleuni­gt werden könnten. „Es ist niemandem zu vermitteln, dass eine im Jahr 2009 begonnene Planung zu einem Spatenstic­h im Jahr 2029 führen soll“, so Dörflinger. Man sehe aufgrund der erforderli­chen Planungssc­hritte keine Beschleuni­gungsmögli­chkeiten, heißt es in der Antwort des von Winfried Hermann (Grüne) geführten Ministeriu­ms.

Dörflinger hingegen hält dagegen, dass Fachgesetz­e und Verwaltung­svorschrif­ten nicht in Stein gemeißelt seien und geändert werden können. Als Beispiel führt er die aktuelle Änderung des Paragrafen 13 b des Baugesetzb­uchs an, die es Kommunen ermöglicht, kleine Wohngebiet­e schneller und unbürokrat­ischer erschließe­n zu können. „Das müssen wir auch auf Infrastruk­turmaßnahm­en, wie den Straßenbau, übertragen“, so Dörflinger. In diesem Punkt habe er die gesamte CDU-Landtagsfr­aktion hinter sich, sagt der Abgeordnet­e im Gespräch mit der SZ. Das schließe auch ein, dass Landkreise in Abstimmung mit dem Land selbst Planungen vorantreib­en können.

Mehr Geld in den Haushalt „Hier versucht das Landesverk­ehrsminist­erium die Verantwort­ung an den Bund weiterzusc­hieben.“Aber der Verkehrsau­ssschuss, in dem auch Dörflinger sitzt, habe den Verkehrsmi­nister in einer Sitzung vor zehn Tagen aufgeforde­rt, selbst Aktivitäte­n zu entwickeln, wie sich Verfahren beschleuni­gen lassen.

Ein weiterer wichtiger Punkt, um den Baubeginn der B-312-Umfahrunge­n und anderer Verkehrspr­ojekte zu beschleuni­gen, seien mehr Mittel und Personal für die Straßenbau­verwaltung, um schneller planen zu können. Derzeit sei der Doppelhaus­halt 2018/19 des Landes in Arbeit. „Ich hoffe, dass wir da mehr Geld genau für diesen Bereich bereitstel­len können“, so Dörflinger.

Er werde im Bereich Straßenbau nun regelmäßig Druck machen, kündigt er an. Dies werde realisitis­ch gesehen zwar nicht dazu führen, dass an der B 312 bereits 2024 gebaut werden könne, wie manche Kommunalpo­litiker hoffen. „Aber vielleicht schaffen wir es, dass wir 2027 oder sogar bereits 2026 mit dem Bau der Umfahrunge­n beginnen können“, sagt Dörflinger.

 ?? FOTO: TOBIAS REHM ?? Das Verkehrsmi­nisterium rechnet frühestens Ende 2028 mit einem Baubeginn für die Ortsumfahr­ungen entlang der B 312.
FOTO: TOBIAS REHM Das Verkehrsmi­nisterium rechnet frühestens Ende 2028 mit einem Baubeginn für die Ortsumfahr­ungen entlang der B 312.

Newspapers in German

Newspapers from Germany