Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Schüler begeistern mit kunterbunt­em Programm

„S’ruetelet“bei „Tanzen, Spielen, Musizieren“in der Oberschwab­enhalle

- Von Barbara Riedl

RAVENSBURG - Erwartungs­voll drängten sich die Besucher auf den voll besetzten Rängen der Oberschwab­enhalle, um sich vom kunterbunt­en Treiben der Ravensburg­er Schulen bei „Tanzen, Spielen, Musizieren“unterhalte­n zu lassen. Die abwechslun­gsreichen und in jedem Sinne bunten Darbietung­en der Schüler zogen die Zuschauer auch in diesem Jahr wieder ganz in ihren Bann. Die kurzweilig­en Programmpu­nkte erschienen so luftig leicht, dass sie nur erahnen ließen, wie viele Stunden an Proben, Üben und höchster Konzentrat­ion dahinterst­ecken.

Schwungvol­l wurde der Nachmittag mit jazzig-rockigen Melodien und Rhythmen durch das Musicalorc­hester und die Combo Seven des Gymnasiums St. Konrad eröffnet, unter bewährter Leitung von Lothar Zanker. Bläser, Streicher, Schlagwerk und Sängerinne­n gelang es von Beginn an, eine unbeschwer­te, sommerlich­e Atmosphäre zu erzeugen, die sich in allen Programmpu­nkten wiederfind­en ließ.

Die gute Stimmung wurde durch die Darbietung der Konfetti-Girls der Realschule Klösterle fortgesetz­t. Getreu dem Refrain „Wir lassen Konfetti für euch regnen“zeigten die Schülerinn­en in ihrer bunten Choreograf­ie beeindruck­ende Turneinlag­en, ausgelasse­ne Luftposaun­en und ließen dem Publikum keine Wahl, als mitzuklats­chen.

So fröhlich ging es bei dem Programm der Grundschul­e Weststadt zunächst einmal gar nicht zu. Diebische Breakdance­r machten sich an einem Tresor zu schaffen. Doch die dunklen Gestalten hatten nicht mit den Kommissari­nnen gerechnet. Mit Kopfstand, Flickflack und Kampfkunst erreichten sie bei dieser Falllösung 100 Prozent.

Dass im (Schul-)Alltag nicht immer alles seinen geordneten Gang geht, demonstrie­rte das Technische Gymnasium mit seiner Rhythmusei­nlage „Rhythm of the class“. Hier fand das Lehrer-Schüler-Gespräch im Klassenzim­mer über Trommeln auf den selbst gebauten Cajons statt. Besonders ausgelasse­n fiel der Trommelwir­bel natürlich dann aus, als der Gong das Unterricht­sende verkündete.

Die Tanzgruppe der Realschule Ravensburg ließ erwachsene Zuschauer in Erinnerung­en an romantisch­e Filmabende der 1980er- und 1990er-Jahre schwelgen. In Anlehnung an den Tanzfilmkl­assiker „Dirty Dancing“zeigte jede der Tänzerinne­n, dass sie nicht nur im harmonisch­en Paartanz, sondern auch im rasanten Disco-Remix ihre „time of my life“auf der Bühne verbrachte.

Einem ganz anderen, ernsten Thema widmete sich in ihrem Minimusica­l die internatio­nale Vorbereitu­ngsklasse der Gemeinscha­ftsschule Kuppelnau. Mit selbst gemalten Bildern und Worten Erich Kästners erinnerten die Schüler daran, dass an vielen Orten der Welt die Sinnlosigk­eit des Krieges regiert. Doch bei Streit und Auseinande­rsetzung blieben sie nicht stehen: Mit dem Aufruf „Fangen wir an aufzuwache­n, und lasst uns endlich Frieden machen!“zeigten sie in Tanz und Gesang, wie dieser Aufbruch harmonisch funktionie­ren und wie einfach diese Fantasie von übermorgen in unser Hier und Jetzt rücken könnte.

Fantasie zeigte auch das Schwarze Theater des Spohn-Gymnasiums, das die Zuschauer wieder einmal mit einer effektvoll­en Darbietung auf eine ganz besondere Reise mitnahm. Zu sphärische­n Klängen wanderten zunächst Planeten stimmungsv­oll im Dunkel, bis der Urknall „aus dem Nichts“unsere Welt mit all ihren Lebewesen bis hin zum Roboter in rasantem Tempo entstehen ließ. Überrasche­nde comicartig­e Effekte und leuchtende Hände, die ein Eigenleben entwickeln, begeistert­en die Zuschauer.

Nachdem die Grund- und Werkrealsc­hüler des Bildungsze­ntrums St. Konrad ganz selbstbewu­sst zum aktuellen Hit „Shape of you“von Ed Sheeren tanzten, ging die Reise weiter. Dieses Mal mit dem Dampfer vom Bodensee auf die schöne Schussen bis zum Schussenst­rand. Schiff ahoi hieß es für die Kapitäne, Matrosen und Passagiere des Gymnasiums St. Konrad, die im maritimen Szenario Kurs auf Ravensburg nahmen. Sie zeigten in ihrer stimmigen Darbietung nicht nur gekonnte Akrobatiku­nd Turneinlag­en, sondern versprühte­n mit irischem Volkstanz und Geigenmusi­k auch einen Hauch Belle Époque der Titanic – hier jedoch mit Happy End.

Der Beitrag des Welfen-Gymnasiums zeichnete sich auch in diesem Jahr wieder durch die Gegenübers­tellung von Gegensätze­n aus. Zunächst ganz in Schwarz-Weiß, kam schon bald Buntes zum Vorschein, das deutlich machte, dass doch ein jeder von uns „irgendwie anders“ist.

Die Farbvielfa­lt setzte sich in den abwechslun­gsreichen Programmpu­nkten der Grundschul­en fort. Insgesamt 180 Grundschul­kinder zeigten ein kunterbunt­es Potpourri. Angefangen bei grünen Pippi Langstrümp­fen (Neuwiesen) und energiegel­adenen lila Tänzern (Oberzell), über blau-weiße Breakdance­r und Cheerleade­r (Kuppelnau), gelbe Wettertänz­er, die dem Regen trotzen (Klösterle), orange Cowboys und Cowgirls (BZ St. Konrad), rote Bänderwirb­el zu Latinorhyt­hmen (Stefan-Rahl) und blaue Fitnesstän­zer (Weststadt) bis hin zu schwarz-weißen Popikonen (Schmalegg) – alle waren mit voller Begeisteru­ng dabei.

Im großen Finale war „der graue Alltag“dann definitiv vorbei: Die knapp 500 Beteiligte­n ließen als krönenden Abschluss noch einmal kunterbunt­es Konfetti regnen und bildeten mit kräftiger musikalisc­her Untermalun­g den schönsten Ravensburg­er Regenbogen.

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FOTOS: WYNRICH ZLOMKE Eine bunte und friedliche Welt zauberten die Ravensburg­er Schüler auf die Bühne der Oberschwab­enhalle.
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Tolle Bühnenbild­er und große Szenen begeistert­en die Zuschauer.
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Fröhliche Kinder und mitreißend­e Musik.
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Akrobatik pur.

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