Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Firmen aus der Region sind beliebt
Viele Aufträge von Center Parcs gehen an Unternehmen aus der Leutkircher Umgebung
LEUTKIRCH - Bodenplatten werden eingebaut, Bäder installiert oder Dächer gedeckt – unter anderem der Bau von 1000 Häusern läuft im geplanten Ferienpark Allgäu von Center Parcs derzeit auf Hochtouren. Zahlreiche Handwerker sind damit beschäftigt, ein Paradies für Urlauber entstehen zu lassen. Doch woher kommen die Arbeiter?
Viele Aufträge auf der Großbaustelle, etwa zwei Drittel, hat der Konzern an Firmen aus der Region vergeben. Das ist eine deutlich höhere Quote als bei den Bauarbeiten für andere Ferienanlagen von Center Parcs, meint Projektleiter Dim Hemeltjen. Aus Leutkirch sind die Firmen Pfleiderer und Mösle Bau beteiligt. Ebenso die Bad Wurzacher Unternehmen Fassnacht Ingenieure (für Infrastruktur zuständig), Baugrund Süd (Bodengutachten) und Werner Dangel Holzbau (Dachdeckung). Aus der nahen Umgebung kommen weitere Betriebe hinzu.
„Ein besonderer Auftrag“„Es hilft, wenn eine Firma aus der Region kommt“, erklärt Hemeltjen im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Häufig seien diese etwa „mehr interessiert“. Zudem ist der Logistikaufwand deutlich geringer. Und man brauche für die Angestellten keine Unterkünfte suchen, nennt der Projektleiter weitere Vorteile. Bei der Auswahl eines geeigneten Unternehmens sei allerdings weniger die Herkunft, sondern in erster Linie die Leistungsfähigkeit entscheidend.
Für die Firma Pfleiderer, die einen Standort in Leutkirch besitzt, ist der Großauftrag von Center Parcs kein gewöhnliches Engagement: „Vor allem wegen der Menge für ein einziges Objekt“, erklärt ein Angestellter auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Denn für 401 Häuser liefert das Unternehmen Span- und Faserplatten. Wie viele das sind, sei nur schwer zu schätzen. Jedenfalls eine große Menge, meint der Mitarbeiter, schließlich werden sämtliche Dächer und Wände der Gebäude damit ausgestattet. Wann der Auftrag von Pfleiderer abgeschlossen ist, hänge vor allem davon ab, wie es generell auf der Baustelle im Park Allgäu vorangeht. „Das wird sich bestimmt ein ein Jahr lang ziehen“, vermutet der Mitarbeiter. 750 Bodenplatten für einen Großteil der Ferienhäuser liefert indes das Unternehmen Mösle Bau mit Sitz in Wuchzenhofen. „Allein vom Volumen her ist es schon ein besonderer Auftrag“, sagt Geschäftsführer Christian Hock. Der daraus resultierende Umsatz sei für die Firma zudem „geschichtsträchtig“. Bis zum kommenden Frühjahr sollen die Arbeiten des Unternehmens auf dem ehemaligen Munitionsareal abgeschlossen sein. „Das ist schon ein sportlicher Zeitplan“, meint Hock. Schließlich sei der Betrieb auch für „Randarbeiten“wie etwa zum Blitzschutz oder für Hausanschlussleitungen zuständig.
Um den gesamten Auftrag stemmen zu können, wurden sogenannte Nachunternehmer aus der Region engagiert, die die Firma Mösle Bau unterstützen. Dazu zählen die Betriebe MBE Hildebrand & Binger, Zimmerei Mayr & Sonntag, Eduard Fackler sowie Graf Tiefbau. Insgesamt seien dadurch regelmäßig 30 Mitarbeiter aus den Betrieben auf dem Center-Parcs-Gelände, um den Auftrag erfolgreich auszuführen. Doch auch wenn viele Arbeiten bereits auf Hochtouren laufen, seien längst noch nicht alle Bauarbeiten für das Großprojekt an leistungsfähige Firmen vergeben worden, erläutert Dim Hemeltjen. In den kommenden Wochen und Monaten gelte es, weitere Unternehmen zu engagieren. Dann werden wieder neue Firmen aus der Region Aufträge erhalten, ist er sich sicher.
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