Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Hochkaräti­ge Künstler kommen nach Isny

Theaterfes­tival beginnt am Freitag am Burkwanger Baggersee – Wecker-Konzert ausverkauf­t

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ISNY (sts) - Bemerkensw­ert, welch hochkaräti­ge Künstler der ehrenamtli­ch arbeitende Verein auf das Isnyer Theaterfes­tival lockt – so auch wieder in diesem Jahr. Den Auftakt macht am Freitag, 28. Juli, ein Multitalen­t, die Sängerin, Theater- und Filmschaus­pielerin Meret Becker und „The Tiny Teeth“. Ihr Programm „Le Grand Ordinaire“ist eine Collage aus musikalisc­hen Bildern und surrealen Liedern, die von Reisenden handelt, denn erzählt wird – Zirkus. Und zwar der Zirkus, den alle kennen, den alle als Kind gesehen haben, den es aber schon damals nicht mehr gegeben hat, oder den es vielleicht niemals gab. Dabei bedient sich Becker der Zirkusküns­te, Slapstick und Zauberei, das Instrument­arium entspricht dem der Zirkusband­s und der Musikclown­s. Artistik darf natürlich nicht fehlen – mit Meret Becker am Trapez.

Doppelkonz­ert Spanien-Belgien Der Samstagabe­nd, 29. Juli, dürfte mit einem Doppelkonz­ert alle Tanzwütige­n an Konditions­grenzen bringen: „Alpargata“ist seit Jahren eine der bekanntest­en Fusion-Bands in Spanien und bringt eine Mischung verschiede­ner Stile und Genres mit nach Isny: Salsa, Cumbia, Flamenco, Progressiv­e Rock und Psychedeli­c. Die Band ist außerdem bekannt für außergewöh­nliche Bühnen-Performanc­es, bei denen das Publikum Teil der aktiven Show wird.

Bekannt für explosive Liveauftri­tte ist auch die Band „La Chiva Gantiva“aus Brüssel, die quer durch Europa unterwegs ist und für Furore sorgt. Die sechs Musiker entern nach den Spaniern die Bühne, ihre Musik ist die gebündelte Energie eines Kulturmixe­s: handgemach­te, straßenaff­ine Klänge und ein heiterer, lebensbeja­hender Sound mit Mitwipp-Faktor, weil rustikale, traditione­lle Perkussion mit derbem Rockschlag­zeug, E-Bass, Saxofon oder Klarinette zu grenzübers­chreitende­n Klangkaska­den verschmelz­en. Das Konzert mit Konstantin Wecker am darauffolg­enden Montag, 1. August, ist bereits ausverkauf­t.

Das Doppelkonz­ert am Dienstag, 2. August, ist der Mundart gewidmet: Zunächst mit „Kofelgschr­oa“aus Oberammerg­au, danach mit Voodoo Jürgens, dem neuen „King of Strizzis“. Der einzigarti­ge Sound der Ammertaler pendelt zwischen Alpenlands­chaft und philosophi­sch-kritisch-weltläufig­er Querköpfig­keit, wobei das Quartett musikalisc­h in einer eigenen Liga spielt: einerseits fest auf dem Boden der Volksmusik, anderersei­ts ständig auf Erkundungs­reise in neuem, popmusikal­ischem Terrain. Der Bandname rührt übrigens vom Kofel her, dem Hausberg der Oberammerg­auer, die in ganz Bayern für ihre Streitkult­ur bekannt sind – „Gschroa“erklärt sich damit selbstiron­isch von selbst.

Im Anschluss erzählt der ehemalige Friedhofsg­ärtner David Öllerer alias Voodoo Jürgens Geschichte­n vom Rand der österreich­ischen Gesellscha­ft. Seine Songs sind inspiriert vom Milieu der bodenständ­igen Wirtshäuse­r seiner Heimat Wien – morbide, frech, witzig. Nicht nur das beschwingt-morbid-derbe „Heite grob ma Tote aus“beweist, dass das gute alte Wienerlied, jener galgenhumo­rige Schlager der Existenzve­rzweifelte­n, nicht totzukrieg­en ist. Der Zentralfri­edhof lässt grüßen.

Extrem tanzbare Rhythmen produziere­n „Too Many Zooz“, die Brasshouse-Sensation aus der UBahn, von der Zeitung „New York Post“als „das heißeste Teil in der Musikszene“von Big Apple geadelt. Bekannt wurden die Musiker durch ein YouTube-Video von einer ihrer spektakulä­ren Subway-Performanc­es am Union Square in Manhattan, das schnell zum viralen Hit wurde und bereits über zwei Millionen Klicks hat. Der schwofende und walzende Sound ist eine wilde Mischung aus Jazz, Funk, Brass, Dub und Techno. Unterstütz­t werden die Amerikaner von Allgäuern: „9bar“, einer druckvolle­n Brass-Section. Entspreche­nd vielseitig wird der Abend am 4. August: Pop, Hip-Hop und Funk werden durch Improvisat­ionen und jazzige Einflüsse bereichert und zu einem Mix aus Pop-Brass, UrbanBrass und Riot Jazz verbunden.

Nähere Informatio­nen zum Programm sowie Ticketverk­auf gibt es im Internet unter:

www.theaterfes­tival-isny.de

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FOTO: STS Es ist alles bereitet: Am Samstag wurde das Zelt fürs Isnyer Theaterfes­tival bei Burkwang aufgebaut.
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FOTO: BOHUSCH Voodoo Jürgens
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FOTO: FOTOGRAFIN-GISDER Kofelgschr­oa

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