Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Klares Votum gegen die Ganztagsschule
Baienfurter Eltern favorisieren den Hort an der Achtalschule – Die große Mehrheit überrascht
BAIENFURT - Hort an der Schule oder Ganztagsangebot für Grundschulkinder an der Achtalschule? Eine Elternbefragung hatte ein überraschend klares Ergebnis: Mehr als 70 Prozent der Eltern von Kindergartenkindern und Grundschülern der Achtalschule sprachen sich für den Hort aus und damit gegen die Ganztagsschule. Der Gemeinderat verzichtete daher darauf, vom neuen Schuljahr an einen Antrag für die Ganztagsschule zu stellen; der Hort wird fortgeführt.
Weitere Umfrage geplant Im Mai hatte der Gemeinderat sich für den Hort ausgesprochen, um Eltern auch nach dem Ende der Verlässlichen Grundschule (an Schultagen zwischen 14 und 17 Uhr) zu unterstützen. Dass die jetzige Umfrage unter den Eltern dann eine so klare Mehrheit für den Hort und gegen die Ganztagsschule ergab, überraschte dann doch. Gemeinderat Richard Birnbaum, Sprecher der Freien Wähler, etwa meinte: „Es ist mir immer noch unverständlich, wie mehr als zwei Drittel der Eltern den Hort wollen, während die Politik die Ganztagsschule favorisiert.“
Von den Kiga-Eltern sprachen sich 55 Personen (74,3 Prozent) für den Hort und 19 Personen (25,7 Prozent) für die Ganztagsschule aus. Von den Eltern der Grundschule votierten (72,7 Prozent) für den Hort und 35 (27,3 Prozent) für die Ganztagsschule. Eine klare Tendenz für den Hort also, auch für künftige Jahre, wie Achtal-Rektor Lehle feststellte. Eine weitere Umfrage unter den Eltern soll den Bedarf konkretisieren.
Die Gemeindeverwaltung will beim Land die Zuschüsse für das Angebot „Hort an der Schule“beantragen, einen Hort mit zwei Gruppen einrichten, das notwendige Personal einstellen und beim Landesjugendamt die Betriebserlaubnis einholen. Baienfurt verzichtet auf eine Ganztagsschule ab dem Schuljahr 2018/19 und folgende Jahre.
Auch die Kosten, die die Eltern für den Hort aufbringen müssen, sind schon fixiert: für das Schuljahr 2017/ 18 maximal 90 Euro pro Kind im Monat, befristet zunächst auf drei Jahre.