Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Die Mehlsack-Saison beginnt wieder
Von Samstag an kann das Wahrzeichen der Stadt bestiegen werden
RAVENSBURG - Das Ravensburger Wahrzeichen macht wieder auf: Vom kommenden Samstag an kann der Mehlsack an den Wochenenden bestiegen werden – bis 24. September.
Jeweils von 11 bis 16 Uhr kann man den Turm an Samstagen und Sonntagen besichtigen. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten. Seit der Wiedereröffnung im vergangenen Jahr dürfen aus Gründen der Brandschutzsicherheit allerdings nur noch sechs Personen gleichzeitig auf den Mehlsack. Größere Gruppen besuchen daher besser den Blaserturm, der bis 3. Oktober täglich von 11 bis 16 Uhr geöffnet ist.
Die Beschränkung der Personenzahl ist der Hauptgrund, warum der Blaserturm den Mehlsack in der jüngsten Vergangenheit als Besuchermagnet überrundet hat. Bevor das Wahrzeichen der Stadt 2014 wegen neuer Brandschutzauflagen nicht mehr geöffnet werden durfte, stiegen jährlich im Schnitt rund 8000 Personen die 253 Stufen bis zur Aussichtsplattform. Durch die Begrenzung der maximalen gleichzeitigen Personenzahl seit 2016 sanken die Besucherzahlen auf rund 1300 Menschen. Davon profitierte der Blaserturm, den allein im vergangenen Jahr 15 000 Personen bestiegen haben.
Der Mehlsack konnte 2014 nicht mehr öffnen, weil nach der Schließung des Stuttgarter Fernsehturms alle öffentlich zugänglichen Türme in Baden-Württemberg ebenfalls im Hinblick auf die Brandschutzsicherheit überprüft werden mussten. Und da gab es Mängel beim Mehlsack, da der (im Gegensatz zum Blaserturm) über keinen zweiten Fluchtweg verfügte. Erst nach der Erfüllung der Brandschutzauflagen durfte der Mehlsack im vergangenen Jahr wieder aufmachen.
Installiert wurde zuvor eine Brandschutzanlage, zudem erfolgte der Einbau einer rauchdichten Brandschutzdecke, um den oberen Teil im Brandfall vom unteren abzuschotten. Im unteren Bereich wurden drei Fenster mit Öffnungsautomatik eingebaut, über die bei Feuer Rauch abziehen kann. Auf 22 Meter Höhe gibt es seither auch ein Fenster, das die Feuerwehr mit ihren Drehleitern erreichen kann. Nicht zuletzt wurde die Haarnadelkurve am Mehlsackweg so erweitert, dass für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr ein schnelleres Durchkommen möglich ist.
Der Mehlsack, ursprünglich Weißer Turm bei St. Michael genannt, wurde um 1425 erbaut. Mit dem 51 Meter hohen Wehrturm und seiner Aussichtsplattform konnten die Bürger der Stadt das Veitsburg-Areal überblicken, das bis ins 17. Jahrhundert von den politischen Gegnern der freien Reichsstadt, den Landvögten, kontrolliert wurde.
Unter www.schwaebische.de/ 360mehlsack sehen Sie eine 360-Grad-Fotoreportage mit bewegbaren Bildern und weiteren Informationen zum Mehlsack.