Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Warum Pater Aloysious 4000 Euro braucht
Es geht um ein Grundstück in einem Dorf in Uganda neben der Schule – Der Pater ist ein Hoffnungsträger
WEISSENAU (gp) - Von Afrikanern, die ihre Heimat verlassen und sich unter Lebensgefahr bis nach Europa durchschlagen, ist in den Medien fast täglich die Rede. Not und Hoffnungslosigkeit daheim treibt viele dieser Menschen zur Flucht. Das Gegenteil weiß Sieglinde Blank in Weißenau, Mitglied der charismatischen Gebetsgemeinschaft St. Norbert, der rund 90 katholische und evangelische Christen angehören, aus dem Dorf Nafumba in Uganda zu berichten. Dort gibt es einen Hoffnungsträger, der für seine große Gemeinde bereits unwahrscheinlich viel erreicht hat, sodass dort niemand daran denkt, die Heimat zu verlassen: Pater Aloysious G. Katwere, einen Geistlichen, den die Gebetsgemeinschaft bereits seit sieben Jahren unterstützt.
Als dem 52-Jährigen eine Allgäuerin vor vielen Jahren Schule und Theologiestudium finanziert hatte, tat sie wahrlich ein gutes Werk, denn längst ist Pater Aloysious ein Segen für die ganze ländliche Gegend in Uganda. Mit seinem Netzwerk ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer ist er unermüdlich bemüht, die Lebensgrundlagen dieser armen, aber was ihre Fröhlichkeit und Herzlichkeit betrifft, kaum zu überbietenden Menschen zu verbessern. So haben sie sich in Eigenarbeit mit selbst gefertigten Ziegeln und mit von der Gebetsgemeinschaft gestiftetem Zement und Wellblech für die Dächer bescheidene Häuser gebaut. Mit finanzieller Unterstützung der Gemeinschaft, also Spenden, wurden Brunnen gebohrt, eine Krankenstation und eine bescheidene Kirche entstanden, nicht zuletzt eine Schule. Den finanziellen Grundstock dafür bildete der Nachlass eines deutschen Pfarrers, der das Geld in seinem Testament dafür bestimmt hatte.
Mit 30 Mädchen und Jungen hat die Schule angefangen. Inzwischen sind es schon an die 100, betreut von acht engagierten Lehrkräften. Es wird Schulgeld erhoben, monatlich 20 Euro ohne tägliche Mahlzeit, 30 Euro mit. Manche Eltern können selbst diese niedrigen Beträge nicht aufbringen, aber ihre Kinder werden deshalb nicht ausgesperrt. „Die Schule wird wirklich gut geführt“, versichert Sieglinde Blank. Das weiß sie nicht nur vom Hörensagen, sondern sie hat sich im September vergangenen Jahres vor Ort gründlich umgesehen. Man könne Spendengeld nicht besser anlegen, fasst sie ihre Eindrücke in Nafumba zusammen, zumal der Verwaltungsaufwand minimal sei.
Selbstversorgung genießt oberste Priorität Aktuell beschäftigt sie ein Problem, dessen Lösung keinen Aufschub verträgt. Pater Aloysious ist direkt neben der Schule ein Grundstück angeboten worden, das er liebend gerne erwerben würde, zunächst für den Anbau von Landesprodukten, denn Selbstversorgung genießt oberste Priorität. Auch möchte er das Gelände für landwirtschaftlichen Unterricht nutzen, der in der Schule auf dem Stundenplan steht, später eventuell als Erweiterungsfläche für die weiter wachsende Schule. 4000 Euro kostet das Grundstück, Geld, das er nicht hat. Dabei ist aber Eile geboten. Finanzkräftige indische Investoren, die in Uganda immer größeren wirtschaftlichen Einfluss gewinnen und bereits riesige Teeplantagen bewirtschaften, ohne dort allerdings – nach Informationen von Sieglinde Blank – Afrikaner zu beschäftigen, könnten den Zuschlag erhalten und dann hätten Pater Aloysious und seine Schützlinge das Nachsehen. Es wäre nicht das erste Mal. Vielen Afrikanern, bedauert Blank, fehle noch das Know-how, um mit den geschäftlich versierten Indern, die inzwischen auch viele Läden betreiben, mitzuhalten.
Die Sorge der Unterstützer von Pater Aloysious hierzulande, er könnte sich in Anbetracht seines vielseitigen Engagements übernehmen, ist nicht ganz unbegründet. Überarbeitet zu sein schien er seinen Gastgebern, dem Ehepaar Eva und Franz Amann von der Gemeinschaft St. Norbert in Friedrichshafen, als er kürzlich bei ihnen zu Besuch war. In Afrika zurück, war er sofort auch wieder als Seelsorger gefragt. Sieglinde Blank kommt ins Schwärmen, wenn sie erzählt, wie sie einen Gottesdienst mit ihm in Nafumba erlebt hat, den er mit rund 300 Gläubigen feierte – unglaublich temperamentvoll, mit Trommelklang, fröhlich und inbrünstig.
Wer dabei helfen will, die erforderlichen 4000 Euro möglichst rasch zusammenzubekommen, der sollte sich mit Sieglinde Blank unter Telefon 0751/6 35 67 in Verbindung setzen. Auch wer eine Patenschaft für eines der Kinder in der Schule übernehmen möchte, ist bei Sieglinde Blank an der richtigen Adresse. Vier hat sie bereits vermittelt, darunter eine für ein hochbegabtes Mädchen, das Ordensfrau werden möchte.