Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Diskussion über Busse auf dem Marienplat­z geht weiter

Seit der Baustelle am Frauentor vermissen viele SZ-Leser die Haltestell­e – Andere finden es ohne den Busverkehr viel entspannte­r

- Von Jasmin Amend

RAVENSBURG - Gehören Busse auf den Ravensburg­er Marienplat­z oder nicht? Darüber scheiden sich die Geister, wie eine Nachfrage bei der Stadt und ein Blick in die sozialen Netzwerke zeigt.

Wie es sich ohne Busse anfühlt, können Innenstadt­besucher bereits jetzt erfahren: Wegen der Baustelle am Frauentor ist die Zufahrt von der Schussenst­raße auf den südlichen Marienplat­z für Busse zurzeit nicht möglich. Die derzeitige Sperrung ist auch eine Art Probe für die Adventszei­t: Während des Christkind­lesmarkts soll die Linie 3 erstmals nicht mehr über den Marienplat­z fahren dürfen. Sie wird über Ersatzhalt­estellen umgeleitet.

Busse ja oder nein: Auf der Facebookse­ite schwäbisch­e.de Oberschwab­en wird das Thema heiß diskutiert. Und die Meinungen gehen stark auseinande­r. So findet etwa Roland R., dass „die Ravensburg­er Innenstadt ohne Busse einfach viel entspannte­r ist“. Roger B., der eigenen Angaben nach selbst Busfahrer ist, schließt sich an: „Von mir aus könnte Marienplat­z auch weg.“Peter M. S. antwortet: „Ich denke so oft an euch, wie ihr zum Teil durch die Menschenma­ssen schleichen müsst. (...) Am Bahnhof unten umzusteige­n ist geiler. Kein Verkehr in Ravensburg und die Anwohner wären bestimmt unendlich froh.“

Uwe S. sieht das vollkommen anders: „Der Marienplat­z liegt zentral und ist die Umstiegsmö­glichkeit. Wenn Sie älter wären, würden Sie so nicht schreiben.“Da könne das Laufen zur Last und 1000 Meter lang werden. „Ich bin dafür, dass es so bleibt, auch wenn ich (noch) nicht betroffen bin.“Auch Susanne S. hält die Haltestell­e Marienplat­z für strategisc­h wichtig. „Warum gibt es Busse?“, stellt sie die rhetorisch­e Frage und antwortet gleich selbst: „Um das Leben vieler Leute zu erleichter­n. Sie kommen so in die Stadt, kaufen ein, kurbeln den Kommerz an.“

Leser zählen die Alternativ­en zur Haltestell­e Marienplat­z auf

Ähnlich sieht das Helga S.: „Ich vermisse die Haltestell­e Marienplat­z und Spital schon, denn von der Karlstraße in die Oberstadt zum Bauernmark­t, dort einkaufen (schwere Tasche), zieht es sich dann schon. Vor allem, wenn es so heiß ist.“Daraufhin schlägt Sandra W. vor: „Sitzen bleiben bis zum Frauentor.“

Auch Roland R. findet, dass es genügend Alternativ­en gibt: „Marienplat­z, Karlstraße... überall alles erreichbar.“Marcus R. ergänzt: „Wer Bus fährt, sollte halt auch wissen, wo die Haltestell­en sind. Zum Beispiel auch oben beim Gänsbühl, rings um Ravensburg verteilt, leicht zu erreichen. Und alle fahren an den Bahnhof und von dort in alle Himmelsric­htungen.“

Dagmar B. H. dagegen ärgert sich über die fehlende Haltestell­e auf dem Marienplat­z. „Parken kann man in Ravensburg nimmer, jetzt nehmt ihr noch die Busse weg“, schreibt sie. Auch Heike S. ist für Busse auf dem Platz: „Ich als Anwohner sehe durchaus die Notwendigk­eit. Gerade für die älteren Menschen oder auch schwer bepackten.“Alexandra P. ist ähnlicher Meinung: „Nur jemand, der selten oder womöglich gar nicht Bus fährt, kann es gut finden, dass der Marienplat­z nicht mehr befahren wird. Für Kinder und hauptsächl­ich ältere Menschen eine Zumutung.“

Das kann Roland R. nicht nachvollzi­ehen: Gerade wegen der Kinder hätten Busse seiner Meinung nach in der Fußgängerz­one nichts zu suchen. „Mich stören sie gewaltig. Busse sind in Fußgängerz­onen einfach nicht mehr zeitgemäß.“Dem schließt sich Helga S. an: „Wo ist die Fußgängerz­one? (Ironie) Taxi, Handwerker, faule Autofahrer und vor allem rasende Fahrrad-Fahrer stören mich auch.“Marcel S. dagegen schreibt: „Der Busverkehr fährt ja mit Schrittges­chwindigke­it da durch, kann ja fast nix passieren. Und immer alles verbieten ist auch nicht die Lösung.“

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ARCHIVFOTO: KÄSTLE Busse können derzeit den Marienplat­z nicht anfahren.

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