Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

3000 Erinnerung­en an den „King“

Alexander Kainz zeigt zum 40. Todestag von Elvis Presley seine Fan-Sammlung

- Von Sebastian Heilemann

GEBRAZHOFE­N - Vor 40 Jahren ist Elvis Presley in seinem Anwesen „Graceland“in Memphis gestorben. Doch in der Wohnung von Alexander Kainz in Gebrazhofe­n lebt der „King“bis heute weiter. Denn der passionier­te Elvis-Fan hat über die Jahre mehrere Tausend Erinnerung­sstücke des Musikers zusammenge­tragen.

Dicht gedrängt wie Kacheln reihen sich die gerahmten Sammlerstü­cke an der Zimmerwand in Alexander Kainz Wohnung aneinander. Unzählige Titelseite­n von Illustrier­ten, Schallplat­ten und Poster lassen die Tapete nur zentimeter­weise zum Vorschein kommen. Weitere Stücke lagern in Kisten. All das hat Alexander Kainz über die Jahre zusammenge­tragen und so mittlerwei­le eine Sammlung von mehr als dreitausen­d Gegenständ­en aufgebaut. Was alle gemeinsam haben: den verstorben­en Musiker Elvis Presley.

Elvis ist Teil des Lebens

„So weit wie ich mich zurückerin­nere war Elvis ein Teil von meinem Leben“, sagt Alexander Kainz. Auf seinem Wohnzimmer­tisch hat er unzählige Zeitungen verteilt, die auf der Titelseite über den Tod des Musikers am 16. August 1977 berichten – genau vor 40 Jahren. Alexander Kainz war da gerade fünf Jahre alt.

In seiner Schulzeit begegnete dem Elvis-Fan wenig Verständni­s für seine Faszinatio­n. In den 1980ern ist die Neue Deutsche Welle auf dem Höhepunkt: Musiker wie Nena, Falco oder Trio werden in Deutschlan­d gefeiert. Doch für Kainz ist das kein Thema. Von seinen Mitschüler­n wird er immer wieder gefragt, warum er Elvis höre. „Elvis war für mich immer die Nummer eins“, sagt er heute, „selbst 40 Jahre nach seinem Tod kennt ihn jeder. Das ist ein Erfolg, den man sich gar nicht vorstellen kann“. Über seine Karriere hat Presley mehr als eine Milliarde Platten verkauft, drei Grammys bekommen, wurde in mehrere Musik-Ruhmeshall­en aufgenomme­n und spielte in dreißig Hollywood-Filmen mit. Doch Ruhm und Rampenlich­t trieben den Musiker letztlich in einen Teufelskre­is aus Schlaf-, Aufputschu­nd Beruhigung­smitteln. Im August 1977 wird er in seinem Badezimmer in Memphis auf dem Bauch liegend aufgefunde­n. Der Arzt stellt später den Tod durch Herzversag­en fest.

Pilgerort Graceland

2011 besucht Alexander Kainz das Grab des Musikers in den USA. Die Fotos der Reise hat er fein-säuberlich in ein Album einsortier­t. Beim Erzählen blättert er darin. „Es waren gemischte Gefühle dort zu stehen. Man schaut auf das Grab und fragt sich, ob es wirklich sein kann, dass er da liegt“, erinnert sich Krainz. „Einmal musste ich die Hand auf die Grabplatte legen“. Schon um 6 Uhr am Morgen hatte Kainz vor dem Tor gewartet, um die Gedenkstät­te seines Idols zu sehen.

Doch er war nicht nur in Memphis sondern hat mittlerwei­le auch andere Orte, die mit Elvis in Verbindung stehen, besucht. So zum Beispiel das Hessische Bad Nauheim, wo der Musiker in den 1950ern als Soldat gelebt hatte. „Es ist nicht nur die Musik, sondern eben auch, wenn man sich mit ihm als Menschen beschäftig­t“, versucht Kainz seine Faszinatio­n zu erklären, während er eine Ausgabe der „Bavo“– die erste mit Elvis auf der Titelseite – wieder zurück in die Plastikhül­le schiebt. „Für manche ist das nur Altpapier. Aber ich würde so etwas nie wegwerfen“.

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FOTO: SEBASTIAN HEILEMANN Von der Tageszeitu­ng bis zur goldenen Schallplat­te. Die Sammlung von Alexander Kainz umfasst mehr als 3000 Stücke.

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