Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Weststadtmarkt wird nicht sterben
Stadt Ravensburg hält am Wochenmarkt fest – Engler: „Ort der Kommunikation“
RAVENSBURG - Der Wochenmarkt in der Ravensburger Weststadt wird nicht eingestellt. Die Stadt hält an der Einrichtung fest. Zuvor hatten Bürger Ängste geäußert, der Donnerstagsmarkt könnte das gleiche Schicksal erleiden wie der Nordstadtmarkt: nämlich ein langsames Sterben.
Mitte Juli brachte die WeststadtAgenda das Thema „Weststadtmarkt“aufs Tapet (SZ vom 18. Juli). Agendasprecher Franz Ruile machte damals die Beobachtung, dass der Markt in der Mittelöschstraße weniger Besucher hat als früher und mancher Standbetreiber wegbleibt. Er fragte nach. Die Antwort der Händler: Sie würden weniger Umsatz machen und der Markt sei für sie deshalb nicht rentabel – zumal sie die Standgebühren trotzdem zu bezahlen hätten. Ruiles Befürchtung: Der Markt könnte eingestellt werden.
Laut der Stadt Ravensburg sind die Sorgen unbegründet. „Der Weststadtmarkt hat mit rund 20 Händlern seit Jahren ein gleichbleibend gutes Niveau an Marktbeschickern“, sagt der Ravensburger Pressesprecher Alfred Oswald unter Berufung auf Marktmeister Sven Seidel. Die Standgebühren seien Ende 2013 angepasst worden und seitdem nicht gestiegen. Oswald: „Von den Marktbeschickern gibt es keine Rückmeldung, dass der Markt sich für sie nicht lohnen würde.“Vielmehr hätten sich einige Händler über die Aussagen der Weststadt-Agenda in der „Schwäbischen Zeitung“gewundert und beim Marktmeister nachgefragt.
Entwarnung also vonseiten der Stadt. Dem Weststadtmarkt soll es nicht so ergehen wie dem Nordstadtmarkt. Dieser wurde vor einem Jahr dichtgemacht, weil die Händler zu wenig Umsatz erwirtschafteten. Jedoch warnt Pressesprecher Oswald davor, ein Aus für den Weststadtmarkt herbeizuführen. „Ihn schlechtzureden, schadet ihm tatsächlich“, meint Oswald. Besser wäre es seiner Ansicht nach, für den Markt zu werben, „damit noch mehr Weststädtler dort einkaufen“.
Das sieht auch CDU-Stadtrat und Weststadtbewohner Rolf Engler so. „Der Markt ist eine wichtige Einrichtung, ein Ort der Kommunikation und ein Treffpunkt“, betont er. Der Nordstadtmarkt sei schon eine Totgeburt gewesen, aber in der Weststadt sei dies anders. „Hier ist die Stimmung gut“, so Engler. „Für Händler und Besucher lohnt sich der Markt alle Mal.“Für einen Erhalt des Marktes wolle er sich im Zweifelsfall einsetzen.