Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Musik aus der Zeit der Gabler-Orgel
Reine Barockmusik von Böhm, Bach und Krebs in der Basilika
WEINGARTEN - In diesem Sommer sind drei Organisten aus Italien bei den Orgelkonzerten in Weingarten dabei. Ein „purer Zufall“, sagt der Organist, Kirchenmusiker und Chorleiter von St. Martin, Stephan Debeur, der jedes Jahr die Auswahl für die Internationalen Orgelkonzerte meistert. Schließlich muss vieles zusammenpassen: die Qualität, die Termine, die Programmauswahl. Zum ersten Mal in Weingarten war auch der 1971 geborene Giorgio Parolini aus der Nähe von Monza, der am vergangenen Sonntag an der Gabler-Orgel konzertierte.
Eine stabile Gemeinde von interessierten Zuhörern gehört zu diesen Sonntagnachmittagen in der bei schönem Wetter von goldenem Sonnenlicht überzogenen Architektur der Basilika. Gut war auch die Leuchtanzeige mit der doppelten Nummerierung für die Komponisten und die Werke, so fand sich jeder im Programm zurecht. Denn gerade wenn zwischendurch im Stück noch mal länger registriert wird, kommt der geneigte Hörer manchmal ins Grübeln, ob der Organist vielleicht schon beim nächsten Werk angekommen ist. So aber blieb die Eins, die Georg Böhms Partita „Freu dich sehr, o meine Seele“anzeigte, über längere Zeit stehen, denn das Stück verzeichnet zwölf Variationen und wirkt dadurch, dass sich die zehnte Variation mit großem Plenum schon wie ein majestätischer Schlusspunkt anhört, sehr lang. Das birgt zu Beginn immer das Risiko, dass die Konzentration der Zuhörer etwas nachlassen kann.
Aber die war sofort wieder mit den folgenden drei Werken von Bach hergestellt: Präludium Fuge c-Moll BWV 546, sehr klar und präzise ausgearbeitet, sowie die zwei mehrstimmigen Choralkantaten „Nun komm der Heiden Heiland“BWV 659 und „Christ, unser Herr, zum Jordan kam“BWV 684 mit ihrer abwechslungsreichen
Da das BOSF-Festival in diesem Jahr bereits eine Woche früher, am 12. August über die Bühne ging, beginnt das übliche Festwochenende nicht wie gewohnt am Donnerstag, sondern erst am Freitag.
WILHELMSKIRCH - Bereits um 17.30 Uhr geht es am Freitag mit dem gemütlichen Registrierung. Die beiden folgenden Komponisten – Giovanni Battista Martini (1706 bis 1784) und Giuseppe Gherardeschi (1759 bis 1815), der jüngste von allen – kannten Feierabendhock los. Deftige Vesperspezialitäten und zünftige Blasmusik mit den Musikkapellen aus Berg und Wilhelmskirch versprechen einen gelungenen Start ins Wochenende. Um eine optimale Bewirtung der Gäste zu garantieren, ist ein Orderman-System im Einsatz – mit diesem können die Speisen und Getränke schnellstmöglich an die Tische serviert werden. vermutlich nicht alle. Martini wirkte als Geistlicher, Komponist und als bedeutender Musiktheoretiker in Bologna und unterrichtete viele berühmte Musiker. Das schöne „Largo
Bei den „Oberschwäbischen Highländgames“am Samstag wird das beste Highländer-Team gekürt. Die Zweierteams messen sich in spannenden schwäbisch-schottischen Disziplinen wie Whiskyfassrollen, Bulldogschleppa oder Sheaf-Toss. Um 14.30 Uhr beginnen die Wettkämpfe und das umfangreiche Rahmenprogramm mit einer spektakulären Greifvogelshow, den „Highland Pipes & Drums of Waldsee“und den KinderHighländgames. Bei diesem Event für die f-Moll“registrierte Giorgio Parolini mit der „unda maris“, die „Toccata per il Deo Gratias“hatte trotz ihrer Kürze eine markante Musikalität. Ganz anders der in Pistoia als Organist und Kapellmeister wirkende Gherardeschi mit dem „Rondo GDur“, das zunächst etwas banal fröhlich klang, aber dann doch in seinen verschiedenen Variationen mit Rossignol-Gezwitscher eine heitere italienische Variante der Barockmusik darstellte.
Glänzend gespielt, stark rhythmisiert
Als Letztes kamen zwei Stücke von Johann Ludwig Krebs (1713 bis 1780) an die Reihe. Die „Fantasia a gusto italiano“war auch im vergangenen Konzert zu hören gewesen, und so war wieder einmal zu erleben, wie unterschiedlich dasselbe Stück – mit anderer Registrierung und von anderer Hand gespielt – klingen kann. Zum Schluss beeindruckte die glänzend gespielte „Toccata und Fuge EDur“, stark rhythmisiert, prägnant registriert mit Bombard-Bässen, in der die einzelnen Stimmen nebeneinander und miteinander musizierten. ganze Familie ist für Jung bis Alt etwas geboten. www.highländgames.com
Ganz im Zeichen der Blasmusik steht der Sonntag. Die Musikkapellen aus Haslach und Hasenweiler verwöhnen die Gäste mit traditioneller Blasmusik. Ab 17 Uhr spielt die Jugendkapelle „Die Vier“. Zum Festausklang hören Sie die SchlossbühlMusikanten. Die Festküche bietet mit vielen Spezialitäten von Grillwurst und Highländ-Burger über Braten, Salat und Hähnchen bis hin zu vegetarischen Gerichten eine leckere Auswahl. red Sonderveröffentlichung