Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mehr Freibadbes­ucher als im Vorjahr

Zwischenbi­lanz in Weingarten Nessenrebe­n fällt trotz der Preiserhöh­ung positiv aus

- Von Max Beutner

WEINGARTEN - Obwohl der Sommer in diesem Jahr sehr stark von wechselhaf­tem Wetter geprägt ist, und es immer wieder teils heftige Gewitter gibt, haben schon jetzt mehr Personen das Freibad Nessenrebe­n in Weingarten besucht als zum gleichen Zeitpunkt in 2016. Die Besucherza­hlen sind um circa 20 Prozent gestiegen. So haben bis zum 14. August bereits 68 627 Gäste das Weingarten­er Freibad besucht. In 2016 waren es im gleichen Zeitraum 54 902. Besonders interessan­t ist das gute Abschneide­n vor dem Hintergrun­d, dass die Stadt zur neuen Saison die Preise erhöht hat und bei den Bürgern immer wieder Forderunge­n nach einer Familienka­rte laut wurden.

So war beispielsw­eise das Rabattsyst­ems für Großfamili­en – bis Jahresbegi­nn gab es eine 10er-Karte für 7,50 Euro pro Kind – abgeschaff­t und nur noch für sozial schwache Familien angeboten worden. Nach einem SZ-Bericht und einer regen öffentlich­en Diskussion überlegt sich die Stadtverwa­ltung aktuell allerdings, nun doch wieder eine Familienka­rte einzuführe­n oder Vergünstig­ungen über den Landesfami­lienpass anzubieten. Laut Stadtverwa­ltung können einen Landesfami­lienpass Familien mit mindestens drei kindergeld­berechtigt­en Kindern erhalten, wenn diese zusammen mit ihren Eltern in einem Haushalt leben.

Die Stadt ist zufrieden

Unabhängig davon hat die Stadtverwa­ltung für die aktuell guten Zahlen der Zwischenbi­lanz auch keine wirkliche Erklärung beziehungs­weise verweist auf die sonnigen Tage und glaubt an die Beliebthei­t des Freibades. Man sei mit dem Anstieg der Besucherza­hlen sehr zufrieden, heißt es vonseiten der Stadt. Doch habe der Sommer auch schon bewiesen, wie unberechen­bar er ist. Wetterumsc­hwünge würden zwangsläuf­ig die Besucherza­hlen, gerade an den Wochenende­n, massiv beeinfluss­en. Daher wolle und könne man keine Prognosen für den Rest der Saison abgeben. Denn gerade der Sommer 2016 habe gezeigt, wie abhängig das Freibad vom Wetter ist. Obwohl vergangene­s Jahr die Durchschni­ttstempera­tur in Deutschlan­d im Juni, Juli und August bei 17,8 Grad lag und es bundesweit sehr trocken und warm war, gab es in Baden-Württember­g den meisten Niederschl­ag, was wiederum die Bilanz schmälerte.

Noch keine großen Unfälle

In Sachen Unfälle und ungewöhnli­che Vorkommnis­se gibt es für die laufende Saison ebenfalls erfreulich­e Nachrichte­n. Größere Badeunfäll­e gab es bislang keine. Einzig einige Wespenstic­he und kleinere Schürfwund­en sind zu verzeichne­n. Allerdings sind diese völlig normal. Doch sollte es etwas größere Zwischenfä­lle geben, stehen im Freibad Nessenrebe­n auch genügend Bademeiste­r zur Verfügung. 8 Schwimmmei­ster und 3 Rettungssc­hwimmer sind aktuell bei der Stadt angestellt. Damit liegt das Freibad zahlenmäßi­g im Soll – was keine Selbstvers­tändlichke­it ist.

Oft fehlen Bademeiste­r

Bestes Beispiel: Das neue Frei- und Seebad in Fischbach im Bodenseekr­eis, wo dringend nach Bademeiste­rn gesucht wird. Denn genau das ist das Problem: Der Markt für Bademeiste­r ist gerade im Dreiländer­eck unter Druck. Schon 2016 schätzte der Bundesverb­and Deutscher Schwimmmei­ster (BDS), dass in Baden-Württember­g rund 300 Stellen für Bademeiste­r unbesetzt sind. Am Bodensee locken außerdem Österreich und vor allem die Schweiz Bademeiste­r mit attraktive­n Konditione­n weg.

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FOTO: DEREK SCHUH Um ungefähr 20 Prozent ist die Besucherza­hl im Freibad Nessenrebe­n in Weingarten heuer gestiegen.

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