Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Tommy-Martin wird Dritte – Marchand läuft zum Sieg
Triathleten des DAV Ravensburg feiern Erfolge bei der Challenge Regensburg – Hartes Training zahlt sich aus
RAVENSBURG - Bei der Challenge Regensburg haben sich auch drei Triathleten des DAV Ravensburg auf die Langdistanz gewagt. Nach 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und 42,195 Kilometern Laufen kam Anais Tommy-Martin in der Gesamtwertung als Achte ins Ziel. Anne Marchand gewann bei ihrer Langdistanzpremiere gleich in der Altersklasse 40.
2013 hatte sich Marchand, die in Waldburg wohnt, schon einmal für ein Langdistanzrennen angemeldet. Drei Monate Training hatte sie bereits in den Beinen, der Wettkampf in Roth rückte näher. Doch dann wurde Marchand schwanger und verschob ihre Triathlonpläne auf unbestimmte Zeit. Im August 2016 gab es dann erste lose Gespräche mit ihren Teamkollegen des DAV Ravensburg über die Langdistanz. „Ich habe mir gesagt: Entweder in diesem Jahr oder gar nicht mehr“, sagt die Französin. Ihr Mann, ihre Eltern und Schwiegereltern halfen ihr, damit sie – trotz der beiden Kinder im Kindergartenalter – das umfangreiche Training durchziehen konnte. „Ohne externe Unterstützung wäre das nicht gegangen“, meint Anne Marchand. Anne Marchand vom DAV Ravensburg über ihre Premiere auf der Langdistanz
Das Training hat sich auch gelohnt. In Regensburg kam die 40-Jährige nach 11:23,30 Stunden ins Ziel und gewann damit ihre Altersklasse 40. „Es lief alles genial, die Zuschauer an der Strecke haben tolle Stimmung gemacht“, sagt Marchand. „Aber ich wusste anfangs überhaupt nicht, was mich erwartet und ob ich das Ziel erreiche.“Denn im Training ging ihre längste Radeinheit 110 Kilometer weit. „So lange bin ich noch auf dem Rad gesessen.“Beim Wettkampf kam dann neben 70 Kilometern mehr im Sattel sogar noch ein Marathon hintendrauf. 5:52,46 Stunden benötigte Marchand für die 180 Kilometer auf dem Rad, das war die zweitbeste Zeit in ihrer Altersklasse. Den Marathon legte sie in 4:05,59 Stunden zurück – Bestzeit in der AK 40.
Mit mehr Erfahrung reiste Marchands Teamkollegin Anais TommyMartin nach Regensburg. Die Challenge war ihre dritte Langdistanz, ihre Ziele hoch. „Ich hatte auf einen Platz in den Top zehn gehofft“, so die 31-jährige Lehrerin aus Salem. Dieses Ziel erreichte die DAV-Athletin. 1:02,44 Stunden im Wasser, 5:23,26 Stunden auf dem Rad und 3:30,29 Stunden in den Laufschuhen bedeuteten in 10:03,28 Stunden Platz acht in der Gesamtwertung der Frauen. 750 Euro Preisgeld erhielt TommyMartin dafür. Das Rennen in Regensburg war zudem in diesem Jahr die Deutsche Meisterschaft – in dieser Wertung schnappte sich die 31-Jährige Platz drei.
Tägliches Training
Im April fing die Lehrerin mit dem spezifischen Training für die Challenge Regensburg an. „Ab Ostern wurde jeden Tag trainiert“, sagt Tommy-Martin. Maximal zwei Disziplinen standen jedoch an einem Tag auf dem Trainingsplan – alle drei Disziplinen in voller Länge absolvieren die Triathleten nur bei den Wettkämpfen. „Es ist schwer, Arbeit und Sport zu kombinieren“, meint Tommy-Martin. „Nächstes Jahr laufe ich keine Langdistanz, aber vielleicht in zwei oder drei Jahren wieder.“
Der dritte DAV-Starter in Regensburg war José Marugan. Der 36-Jährige, der im Salemer Internat arbeitet, stellte beim Wettkampf in Bayern eine persönliche Bestzeit auf. 9:24,54 Stunden benötigte Marugan für die drei Disziplinen mit der Gesamtlänge von 226 Kilometern. Damit wurde der für Ravensburg startende Triathlet 19. in der Gesamtwertung und Vierter in der Altersklasse 35. „Die Bestzeit war ein bisschen mein Ziel“, sagt der Spanier. „Ich wusste aber nicht, ob ich nach vier Jahren noch einmal so schnell sein würde.“Die übersichtliche Schwimmstrecke (Tommy-Martin: „Man hat alle Bojen gesehen“), die lautstarken Zuschauer und die angenehmen Temperaturen spielten Marugan in die Karten.
„Ich wusste anfangs nicht, ob ich das Ziel erreiche.“