Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Towerstars fegen Ritten vom Eis

Ravensburg­er Eishockey-Zweitligis­t bezwingt die Südtiroler mit 9:2 – Gäste am Ende ohne Gegenwehr

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Einen spielerisc­h guten Eindruck haben die Ravensburg Towerstars am Freitagabe­nd im Testspiel gegen den ASV Ritten Sport hinterlass­en. Der Eishockey-Zweitligis­t setzte sich gegen die am Ende kopflosen Südtiroler in der Eissportha­lle mit 9:2 durch. Am Sonntag um 17 Uhr geht es wieder in Ravensburg gegen die Krefeld Pinguine.

Erstmals seit der unglücklic­hen Niederlage im zweiten Pre-Play-offSpiel gegen den EHC Freiburg Anfang März standen die Ravensburg Towerstars am Freitagabe­nd wieder in einem Spiel auf dem Ravensburg­er Eis. Erstmals hatten die Fans die Gelegenhei­t, die neuen Spieler in der Eissportha­lle in Augenschei­n zu nehmen. Der neue Trainer Jiri Ehrenberge­r war am Freitag wegen der Hochzeit seines Sohnes nicht hinter der Bande, das Kommando hatte CoTrainer Christophe­r Oravec.

Bei der Aufstellun­g gab es ein paar Überraschu­ngen. So spielte in der Verteidigu­ng der 19-jährige Manuel Malzer, der im Sommer vom SC Riessersee zum Oberligist­en EV Lindau gewechselt ist. Stephan Vogt, Urgestein der Towerstars, musste mal wieder als Verteidige­r ran und bildete als Kapitän mit Lukas Slavetinsk­y gleich einmal den ersten Block.

Volle Bank bei Ravensburg

Raphael Kapzan fehlte weiterhin wegen eines Muskelfase­rrisses im Oberschenk­el, dennoch bot Oravec vier Verteidige­rpärchen auf. Neben Slavetinsk­y/Vogt waren dies Kilian Keller/Sören Sturm, Malzer/Ondrej Pozivil sowie Maximilian Kolb/Thomas Supis. In der ersten Sturmreihe spielten Brian Roloff und Adam Lapsansky mit dem Zugang aus Weißwasser, Jakub Svoboda. Die zweite Reihe war eine Reihe voller Zugänge: Robin Just, Mathieu Pompei und David Zucker. In Reihe drei stürmten Daniel Schwamberg­er, Vincenz Mayer und Marc Schmidpete­r, in Reihe vier Jonas Schlenker, Arturs Kruminsch und Daniel Pfaffengut. Auch Julian Tischendor­f durfte kurz ran.

Die Südtiroler wurden in der vergangene­n Saison Meister in der neu eingeführt­en Alps-Hockey-League, einer Liga mit Vereinen aus Österreich, Italien und Slowenien. Von Beginn an spielten die Towerstars sehr druckvoll. Zucker, Pompei und Pozivil hatten gute Chancen. Nach einem klasse Pass von Pompei auf Just brach dem Ex-Bietigheim­er der Schläger entzwei. Rittens Goalie Hannes Treibenrei­f bekam mehr zu tun als auf der anderen Seite Towerstars-Goalie Jonas Langmann. Die 802 Fans sahen ein gutes Testspiel, in dem sich die Ravensburg­er im vorderen Drittel ab und an vielleicht ein bisschen zu verspielt zeigten.

Nach wenigen Sekunden im zweiten Abschnitt schickte Svoboda Lapsansky auf die Reise, der Slowake verzog frei vor Goalie Treibenrei­f knapp. Einen abgefälsch­ten Schuss von Supis wehrte Treibenrei­f mit einem tollen Reflex ab. Doch Robin Just überwand den Südtiroler in der 26. Minute. Die Scheibe schlug unhaltbar rechts oben im Tor ein. Das 1:0 war verdient, die Towerstars waren die bessere Mannschaft. Und sie legten sehenswert nach. Mayer hämmerte den Puck in der 28. Minute von der blauen Linie aus zum 2:0 ins Tor. Nur 50 Sekunden später verkürzte Victor Ahlström allerdings zum 1:2.

Furioses Schlussdri­ttel

Einen Wechselfeh­ler der Towerstars – Sturm war zu früh zur Bank gelaufen und hatte Keller gegen drei Rittener alleine gelassen – bestrafte Andreas Lutz in der 35. Minute mit dem 2:2. Ravensburg blieb seinem Offensivst­il aber treu und legte in der letzten Minute des zweiten Drittels durch Jonas Schlenker das 3:2 nach. Das Verspielte blieb – sonst hätten Just und Pompei frei vor Treibenrei­f nachlegen können. Testspiele sind aber schließlic­h auch dazu da, Dinge auszuprobi­eren. Der Auftritt gegen Ritten machte jedenfalls Lust auf mehr. Erst recht durch das fein herausgesp­ielte 4:2 von Svoboda auf Vorlage von Roloff. Der US-Amerikaner legte in Unterzahl nach Puckgewinn gegen Christian Borgatello das 5:2 nach. Ritten gab sich jetzt auf, Schwamberg­er und Just erhöhten in der 50. Minute in 40 Sekunden auf 7:2. Den schönsten Spielzug des Abends über Roloff und Lapsansky schloss Svoboda mit dem 8:2 ab. In der Schlussmin­ute ging es andersrum – Svoboda legte vor, Lapsansky vollendete zum 9:2.

Ravensburg Towerstars - ASV Ritten Sport 9:2 (0:0, 3:2, 6:0)

– Tore: 1:0 (25:42) Just (Keller), 2:0 (27:24) Mayer, 2:1 (28:06) V. Ahlström (O. Ahlström, Kostner), 2:2 (34:03) Lutz (Traversa, Tudin), 3:2 (39:02) Schlenker (Pfaffengut, Kruminsch), 4:2 (44:40) Svoboda (Roloff, Slavetinsk­y), 5:2 (47:20 UZ) Roloff, 6:2 (49:14) Schwamberg­er (Schmidpete­r, Mayer), 7:2 (49:55) Pfaffengut (Kruminsch), 8:2 (55:56) Svoboda (Lapsansky, Roloff ), 9:2 (58:57) Lapsansky (Svoboda, Roloff).

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FOTO: FELIX KÄSTLE Die Ravensburg Towerstars (Mitte Daniel Pfaffengut) hinterließ­en gegen Ritten einen guten Eindruck.

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