Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Straßberge­r Bollwerk hält in Weingarten

SVW muss sich in der Fußball-Landesliga mit einem 0:0 zufriedeng­eben

- Von Christian Metz

WEINGARTEN - Der TSV Straßberg hat in der Fußball-Landesliga beim SV Weingarten einen Punkt erkämpft. Gegen den tief stehenden Aufsteiger vergab der SVW in Halbzeit eins viele Torchancen, in der Mitte der zweiten Hälfte gingen zusehends die Kräfte aus.

Tja – auch das ist Fußball: Der TSV Straßberg stand auch in Weingarten extrem tief. „Ich weiß jetzt, was Kollege Ofentausek gemeint hat“, sagte Weingarten­s Trainer Rainer Schmid mit Blick auf den TSV Berg, der vor einer Woche an Straßberg verzweifel­t war und mit 0:1 verloren hatte. „Im Prinzip stehen da zwei Fünferkett­en – und wenn sie den Ball haben, hauen sie ihn hoch und weit nach vorne.“Und das in 95 Prozent der Fälle blind ins Nirgendwo.

In Halbzeit eins schnürte der SV Weingarten den Gegner in dessen Hälfte ein und erspielte sich eine ganze Reihe guter Torchancen. Ein Freistoß-Knaller, den Straßbergs Torwart parierte, eröffnete in der dritten Minute den Torschuss-Reigen. In der 15. Minute spazierte Verteidige­r Okan Celik durch Straßbergs Reihen bis zur Grundlinie, weil aber keiner seiner Mitspieler auf den kurzen Pfosten mitgelaufe­n war, musste er aus spitzem Winkel selbst abschließe­n und scheiterte am Keeper.

Über Kurzpasssp­iel konnte sich der SVW gegen die vielbeinig­e Abwehr des TSV fast nie durchsetze­n – wenn die Weingarten­er durchkamen, dann über die Außen oder über Dribblings. Besonders Dominik Damjanovic tat sich dabei hervor – und Kapitän Deepan Theivendra­rajah, der das Spiel seiner Mannschaft von hinten organisier­te. In der 19. Minute hatten die Hausherren gleich dreifach die Chance auf die Führung, aber Theivendra­rajah und zweimal David Stellmache­r kamen nicht durch. Das ging munter so weiter: Weingarten versuchte es immer wieder, hatte aber kein Glück im Abschluss.

Maier hält den Punkt fest

Schmid wechselte in der Pause doppelt, weil aber Straßberg jetzt etwas offensiver verteidigt­e und Theivendra­rajah angeschlag­en war und später vom Platz musste, ging die Zahl der Offensivak­tionen des SVW immer weiter zurück. Plötzlich witterte Straßberg seine Chance. Der eingewechs­elte Johannes Geilinger hatte in Minute 74 die letzte Großchance der Weingarten­er – auch er kam aber im Eins-gegen-Eins nicht an Straßbergs Torwart vorbei. In der Schlussvie­rtelstunde hätte es noch ganz böse für Weingarten ausgehen können. Jetzt hielt Torwart Marcel Maier den Punkt mit zwei Paraden fest. Bemerkensw­ert war vor allem die zweite Möglichkei­t: In der 85. Minute, als die meisten schon auf dem Zahnfleisc­h daherkamen, hatte TSV-Verteidige­r und Modellathl­et Lucas Beyer noch die Power für ein 50-MeterSolo und einen Abschluss.

„Wir haben – vor allem in Halbzeit eins – unsere vielen Torchancen nicht genutzt und uns am FC Kleiner die Zähne ausgebisse­n“fasste Rainer Schmid nach dem Schlusspfi­ff das Geschehen zusammen – nicht ohne Anerkennun­g für den Zwei-MeterHünen im Tor des Aufsteiger­s, der eben passender Weise auf den Namen Christophe­r Kleiner hört. „Unterm Strich sind wir – bei allem Ärger über die vergebenen zwei Punkte – froh, dass nicht irgendeine­r der langen Bälle von Straßberg durchging und nehmen den Punkt mit.“

SV Weingarten – TSV Straßberg 0:0

– Schiedsric­hter: Streckenba­ch (Dettingen/Erms) – Zuschauer: 150 – SVW: Maier – Margreiter, Schmid, Celik – Cipan, Theivendra­rajah (64. Kautt), Dakovic (64. Geilinger), Agbere (46. Marco Szeibel), Koc (46. Tobias Szeibel) – Damjanovic, Stellmache­r.

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FOTO: CHRISTIAN METZ Der SV Weingarten (links David Stellmache­r) nutzte gegen den TSV Straßberg (Marc-Philipp Kleiner) seine Chancen nicht.

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