Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Daniel Anger fährt auf Platz 18
Mountainbiker aus Weingarten überzeugt bei der Weltmeisterschaft im Four-Cross
WEINGARTEN - Daniel Anger aus Weingarten ist bei der Weltmeisterschaft im Mountainbike-Four-Cross überraschend auf Platz 18 vorgefahren. Damit war der Radfahrer drittbester Deutscher bei der WM in Val di Sole in Italien.
Daniel Anger hat am Wochenende bei den Weltmeisterschaften in der Mountainbike-Disziplin FourCross mit einer starken Leistung überzeugt. Der aus Weingarten stammende Radsportler landete am Freitagabend überraschend auf Platz 18. Damit hat er in Val di Sole (Italien) nicht nur alle Erwartungen übertroffen, sondern als drittbester Deutscher auch seine Nominierung ins Nationalteam gerechtfertigt.
Rang 21 in der Qualifikation
Bereits in der Qualifikation am Donnerstag fuhr das Muskelpaket auf Rang 21 und war somit schon einmal im Achtelfinale der besten 32 Fahrer. Im vergangenen Jahr war der Sportler aus Weingarten noch an dieser Hürde gescheitert. Das Ziel, besser als im Jahre 2016 abzuschneiden, war also erreicht. „Das war einfach genial“, fieberte der 25-Jährige vehement dem nächsten Tag entgegen. „Die besondere Atmosphäre, die bei einer WM überall zu spüren ist“, sorgte bei Daniel Anger für eine Extraportion Motivation, „denn am Tag darauf noch einmal starten zu dürfen, ist echt der Hammer!“
Der Austragungsort erwies sich zudem als Publikumsmagnet. Der Veranstalter nämlich legte die Titelkämpfe in die Abendstunden. Für die Four-Cross-Fahrer ist dies eher ungewöhnlich, aber dafür säumten zahlreiche Zuschauer die mit Flutlicht hell erleuchtete, etwa 600 Meter lange Strecke, die mit spektakulären Doppelsprüngen und Steinfeldern eine echte Herausforderung an die Fahrer stellte. Im vierten von acht Achtelfinalrennen war Daniel Anger mit am Start. Die beste Linie, die er durch den Parcours fahren wollte, hatte er sich im Training und bei intensiven Besichtigungen eingeprägt.
Jetzt hieß es, einen guten Start hinzulegen, dann war sogar das Viertelfinale in Reichweite. „Zweiter in meinem Lauf werden, das sollte doch zu schaffen sein“, feuerte er sich in Gedanken an. Mit dem neuen Bike, „das mir ein gutes Gefühl gegeben hat“, stand Anger mit seinen drei Kontrahenten an der Rampe, die natürlich alle das gleiche Ziel verfolgten. Dann fiel der Startschuss.
Pech nach dem Start
Ein zu fester Tritt bei der zweiten Pedalumdrehung – und die Haftung mit dem Gelände war dahin. „Ich hatte einfach zu wenig Gewicht auf das Hinterrad verlagert“, beschreibt er die Zehntelsekunde, die ihm möglicherweise den Einzug unter die besten 16 gekostet hat. „Sch… dachte ich mir, jetzt fährst du hinterher“, ärgerte er sich in diesem Moment über sein Missgeschick. Doch der Blondschopf bestritt dennoch ein beherztes Rennen und holte sogar noch einen Konkurrenten ein und überholte ihn kurz darauf sogar.
Im Zielspurt fehlte dem Weingartener lediglich eine Radlänge zum Erreichen der nächsten Runde. Nach der ersten Enttäuschung über das durchgedrehte Hinterrad huschte wieder ein Lächeln in sein Gesicht. „Alles in allem kann ich doch zufrieden sein“, klang sein Fazit zwei Tage später schon wieder gut gelaunt. Als drittbester Deutscher bei den Weltmeisterschaften hat Daniel Anger wahrlich überzeugt.
Der WM-Titel in der Disziplin Four-Cross ging in Italien an den Schweden Felix Beckeman vor dem Franzosen Quentin Derbier und dem Italiener Giovanni Pozzoni.