Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ravensburg hat bald noch mehr Mode
Weitere Textilgeschäfte eröffnen in der Innenstadt – Friseursalon und Kosmetikstudio ziehen um
RAVENSBURG (jab) - Beim Einzelhandel in der Innenstadt von Ravensburg bewegt sich was. Wer zieht um? Welcher Leerstand wird wieder mit Leben gefüllt? Und welche neuen Geschäftsideen gibt es künftig in der Stadtmitte? Die „Schwäbische Zeitung“hat die Ladeneröffnungen zusammengefasst.
Der Ravensburger Friseursalon „Haarconcept“von Inhaber Mario Hackstätter ist in dieser Woche von der Hindenburgstraße 49 in die Obere Breite Straße 3 umgezogen. Grund für den Ortswechsel: Das Gebäude in der Hindenburgstraße wird wohl über kurz oder lang abgerissen. An dem neuen Standort in der Stadtmitte bedient „Haarconcept“seine Kunden – Damen und Herren – seit Dienstag auf einer Fläche von 250 Quadratmetern. „Der neue Laden ist modern und geräumig“, beschreibt Hackstätter. Seinen Aussagen zufolge ist unter anderem der Barber-Bereich neu gestaltet worden. Alle sechs Mitarbeiter hat der Geschäftsführer in die Obere Breite Straße mitgenommen.
Nur ein paar Häuser weiter, in der Oberen Breiten Straße 10, hat Iftikhar Ahmad im Juli sein Modegeschäft „Anna Mode“eröffnet. Ahmad, der bereits Boutiquen in Überlingen und Meersburg betreibt, setzt auf italienische Damenmode in den gängigen Größen. Allerdings bedauert der Einzelhändler, dass sein Geschäft mit 36 Quadratmetern recht klein ist. „Da kann man nicht so viel Auswahl anbieten“, meint er. Deshalb ist er auf der Suche nach einem größeren Laden. In Ravensburg möchte Ahmad aber auf jeden Fall bleiben. Seine Begründung: „Es ist eine belebte Stadt mit vielen Geschäften.“
Ein weiteres Modegeschäft eröffnet an diesem Freitag am Marienplatz 6. Der Name „Glücksstern“wird dort über dem Eingang prangern. Denn die Modemarke, die bereits in mehr als 400 Geschäften in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu finden und auch online zu kaufen ist, bekommt ihre erste eigene Filiale – und das in Ravensburg. „Wir sind alle aus dem Raum Ravensburg und wollen jetzt hier angreifen“, beschreibt Modedesignerin Tabea Boll. Wie sie sagt, könnten sie in ihrem Geschäft vor Ort und direkt beobachten, wie die Ware beim Endkunden ankommt. Vor zweieinhalb Jahren wurde das Label gegründet: Zuerst setzten die Macher auf Hosen, seit einiger Zeit stellen sie auch Oberteile her. Produziert wird in der Türkei. Und was macht „Glücksstern“ aus? „Wir machen Mode für selbstbewusste Frauen ab 30 Jahren, in den Größen 34 bis 44“, erläutert Boll. „Die Stücke sind Einzelteile, nichts ist von der Stange.“
Leerstand am Marienplatz
Noch keinen Nachmieter gibt es für den Marienplatz 14. Dort ist vor Kurzem das Juweliergeschäft Binder ausund in die Kirchstraße 7 umgezogen. Um die Vermarktung der Räumlichkeiten kümmert sich die Albatros Consulting GmbH. Dort heißt es, Gespräche wegen der Immobilie seien geführt worden, zu einem Abschluss sei es aber noch nicht gekommen.
Ein Ortswechsel steht dem Textilgeschäft „Claudia Moden“bevor, das es schon seit 26 Jahren gibt: Von der Eisenbahnstraße 23 geht es in die Charlottenstraße 13. Mitte September ist der Modeladen für Übergrößen (ab Größe 42) am neuen Standort zu finden. Warum ein Umzug? „Die neuen Räumlichkeiten sind kleiner und kostengünstiger“, so Geschäftsinhaberin Claudia Schall. „Denn wenn alle nur noch im Internet kaufen, muss man gucken, wo man als Einzelhändler bleibt“, meint sie.
Mirella Lindner hat ihren neuen Standort schon bezogen: Sie ist mit ihrem Kosmetikstudio „Skin Shine“von der Herrenstraße 27 in die Obere Breite Straße 48 gewandert. Dort könne sie nun mehr Kundinnen empfangen, weil sie ein Zimmer mehr zur Verfügung habe als früher, sagt Lindner. Nun sucht sie noch nach fachkundigem Personal für ihr Kosmetikstudio. Lindner: „Ich würde gerne noch eine Arbeitskraft anstellen, Voll- oder Teilzeit.“
Zudem zeichnet sich für folgende Leerstände eine Lösung ab: In der Adlerstraße 35, ehemals „Daisy Donuts“, wird ein Modegeschäft eröffnen. Genaueres möchte Ralph Schneider von Immobilien Sterk aber nicht verraten. Nur so viel: „Geplant ist eine zeitnahe Eröffnung“, meint Schneider. Gespräche und Konzepte gebe es laut dem Immobilienvermittler auch für das frühere NKD-Gebäude in der Grüner-Turm-Straße 24, das schon neu vermietet sei, und für das ehemalige Juweliergeschäft Buder in der Bachstraße 16, in dem nach Umbau und Renovierung im Herbst ein neuer Laden einziehe. „Wir haben für beide Immobilien Lösungen gefunden“, so Ralph Schneider. Und das sei auch gut so, erklärt er weiter: „Denn lange Leerstände sind eine schlechte Werbung.“