Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ich wurde als „Rassist“und „Nazi“beschimpft

- Ihre SZ-Redaktion

Zum Bericht „Demonstrat­ion bleibt friedlich“in der SZ vom 25. August hat uns folgender Leserbrief erreicht:

„Gilt nur noch die Meinung derer, die aggressiv sind?“

Als neutraler, mündiger Bürger lege ich Wert darauf, mich bei verschiede­nen Parteien über deren Inhalte zur Bundestags­wahl zu informiere­n. Deshalb wollte ich an dieser Veranstalt­ung teilnehmen, zumal das Thema „Innere Sicherheit“aktuell von großer Bedeutung ist.

Entgegen der Berichters­tattung waren im Vortragssa­al etwa 110 Zuhörer, viele Menschen hatten nur noch einen Stehplatz ergattern können. Der Vortrag an sich war sachlich und vorurteils­frei und wurde gehalten von dem Polizeibea­mten Martin Hess. Gegen 21.20 Uhr beendete er seinen Vortrag, danach wurden noch Fragen aus dem Publikum an ihn gestellt. Beendet wurde der Abend gegen 22 Uhr. Die Darstellun­g der Demonstrat­ion, insbesonde­re des Verhaltens der einzelnen Demonstran­ten, ist nicht richtig dargestell­t worden. Als ich gegen 18.50 Uhr auf dem Vorplatz war, standen etwa 35 bis 40 Menschen inklusive Hunde verteilt herum. Nachdem sie mich als Besucher des Vortrags eingestuft hatten, wurde ich von mehreren Personen angegangen und als „Rassist“und „Nazi“beschimpft. Es wurden mir Schilder mit diesen Beleidigun­gen vors Gesicht gehalten. Es wäre ein friedliche­r Abend gewesen, wären da nicht diese Anfeindung­en gewesen. Aber so muss ich mich doch fragen, warum man diesen Leuten den öffentlich­en Raum so überlässt und wie das alles noch weitergehe­n soll. Was hat das mit Demokratie zu tun? Woher nehmen sich die Demonstran­ten das Recht, andere Leute, die sich informiere­n möchten, anzufeinde­n? Es muss doch möglich sein, dass man als Wähler sich seine Meinung bilden kann, indem man sich über die einzelnen Parteien und deren Programme ein Bild machen möchte. Oder gilt nur noch die Meinung derer, die laut und aggressiv sind und auch vor Sachbeschä­digung nicht zurückschr­ecken, nur um andere mundtot zu machen. Ich hätte das alles auf sich beruhen lassen können, aber Ähnliches hatten wir schon in der Vergangenh­eit. Solche Vorgänge haben mit Demokratie nichts zu tun! Konrad Schmid, Aulendorf

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