Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Berg findet in die Spur
Pokalsieg in Weingarten soll dem Fußball-Landesligisten Auftrieb geben
BERG - Nach zwei Niederlagen in Folge ist der TSV Berg vor dem Verbandspokalspiel beim SV Weingarten unter Druck gestanden. Nach dem 4:1-Sieg in der dritten Runde war die Erleichterung in den Gesichtern der Berger abzulesen. So kann der TSV heute, Samstag, um 15.30 Uhr mit einem positiven Gefühl im Rücken zum Landesligaspiel beim SV Kehlen fahren.
„Der Pokal kam für uns genau zur richtigen Zeit“, meint Bergs Trainer Oliver Ofentausek. „Wir konnten uns Selbstvertrauen holen und uns selber etwas aus dem Loch herausziehen.“In dieses Loch hatten sich die Berger allerdings durch zwei schwache Auftritte in Straßberg (0:1) und gegen Weiler (2:4) selbst hineinmanövriert.
Doch zu Beginn der Pokalpartie vor rund 500 Zuschauern im Weingartener Lindenhofstadion sah sich Ofentausek im falschen Film. „Wir haben drei, vier Riesenchancen und plötzlich steht es 0:1“, sagt Ofentausek. „Das glaubt man an der Seitenlinie fast nicht. Man fragt sich: Was macht das Team falsch?“Reihenweise vergaben die Berger Großchancen oder trafen – wie Benjamin Mayer – nur den Pfosten. „Ich habe den Jungs in der Pause gesagt, dass sie belohnt werden, wenn sie so weiterspielen.“
So kam es dann auch. Heute wollen die Berger in Kehlen nachlegen. „Wir müssen nachlegen“, sagt Ofentausek. „Wenn wir oben dranbleiben wollen, brauchen wir einen Sieg.“Der SV Kehlen ist in dieser Saison allerdings noch ungeschlagen. Zwei Spiele, zwei Siege, 4:2 Tore, so lautet die bisherige Bilanz des Teams von Trainer Michael Steinmaßl. Der ExTrainer des TSV, dessen Zeit in Berg unerwartet früh zu Ende gegangen war, würde sich naturgemäß sehr über einen Sieg gegen seine alte Mannschaft freuen. „Wir müssen mit aller Gier da hinfahren“, fordert Ofentausek.
Bergs neuer Trainer weiß jedoch auch, dass es ein ganz anderes Spiel werden wird als im Pokal gegen den SV Weingarten. „Kehlen steht tiefer, schlagen den Ball vielleicht auch häufiger mal lang als Weingarten“, vermutet Ofentausek. „Das wird ein ganz anderes Spiel.“Gegen die ebenfalls mit Dreierkette spielenden und um Offensive bemühten Weingartener konnten die Berger mit viel Tempo spielen.
Weil bis auf André Bauer (verletzte sich beim Einsatz in der zweiten Mannschaft) und Jan Biggel alle Spieler fit waren, hatte Ofentausek gegen Weingarten fast freie Auswahl. Ein ungewohntes Bild war, dass für den Kapitän Moritz Fäßler der Platz über 90 Minuten auf der Bank war. „Zum einen, um ihn zu schonen“, sagt Ofentausek. „Zum anderen aber auch, um andere spielen zu lassen. Und die haben es gut gemacht.“