Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Zum Hintergrund
Das Verfahren gegen Anton Buck wegen Untreue läuft seit 2015. Damals wurden im Gutachten der Karlsruher Antwaltskanzlei Caemmerer & Lenz, die im Auftrag der Stadt Verfehlungen im Krankenhaus-Debakel untersuchte, schwere Vorwürfe erhoben. Die Staatsanwaltschaft nahm daraufhin gegen Buck, 14-Nothelfer-Geschäftsführer Paul Blechschmidt und auch gegen Oberbürgermeister Markus Ewald – früher Aufsichtsratsvorsitzender der Krankenhaus 14 Nothelfer GmbH – Ermittlungen wegen Untreue auf. Gegen Ewald und Blechschmidt wurde das Verfahren eingestellt, übrig blieben Ermittlungen gegen Buck.
Im Finanzdebakel um das Krankenhaus war bis 2012 ein Schuldenberg von rund 18 Millionen Euro angewachsen. Die Finanzierung der Klinik lief über die städtische Kämmerei, das Geld stammte aus einer sogenannten Sonderkasse, über die der jeweilige Kämmerer – namentlich Anton Buck –, frei verfügen konnte. Schriftlich geregelt wurde dies in einem sogenannten Ge- schäftsbesorgungsvertrag.
Weil Anton Buck und sein Nachfolger in der Kämmerei, Michael Sonntag, gemeinschaftlich das Datum der Erstellung des Geschäftsbesorgungsvertrags vertuscht haben sollen – der Vertrag existierte erst seit 2012, vier Jahre nach dem angeblichen Datum – und diesen Fehler Paul Blechschmidt anlasten wollten, bekamen beide im Juni 2015 im Prozess gegen Blechschmidt wegen angeblicher Urkundenfälschung am Amtsgericht Bad Waldsee Probleme. Buck erschien damals gar nicht erst zur Verhandlung, Sonntag verstrickte sich in Widersprüche und gab am Ende kleinlaut zu, den wichtigen Vertrag vier Jahre zu spät erst aufgesetzt zu haben. Daher wurde gegen Buck und Sonntag auch wegen gemeinschaftlicher Falschaussage ermittelt. Allerdings wurden beide Verfahren eingestellt. Das von Sonntag, weil er seine Aussagen während des Prozesses noch korrigierte, und das von Buck, weil ihm wegen Untreue ohnehin eine deutlich härtere Strafe droht. (sz)