Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mit Idealismus für eine gerechtere Welt

Bundestags­kandidaten im Wahlkreis 294 im Porträt – Heute: Thomas Bergmann, ÖDP

- Von Karin Kiesel

KREIS RAVENSBURG - Zum zweiten Mal tritt der Waldseer Thomas Bergmann als Direktkand­idat der ÖDP für die Bundestags­wahl am 24. September an. Bereits 2013 hatte er kandidiert und holte im Wahlkreis 294 Ravensburg 2,1 Prozent der Erststimme­n. „Das war okay fürs erste Mal, aber da ist noch viel Luft nach oben“, sagt der Englisch- und Sportlehre­r am Gymnasium Bad Waldsee. Sein wichtigste­s Ziel: die Menschen von den Inhalten der ÖDP überzeugen.

Die Ökologisch-Demokratis­che Partei (ÖDP) ist mit fünf Sitzen im Ravensburg­er Kreistag vertreten. Bei der letzten Kommunalwa­hl 2014 (bei der auch die Kreisräte gewählt werden) hat die Partei 6,72 Prozent geholt und lag damit vor der FDP (3,43 Prozent) und der Linken (2,33 Prozent). Für Bergmann sind das klare Argumente dafür, dass die ÖDP im Kreis Ravensburg für ihre Politik geschätzt werde. Auch auf Bundeseben­e habe sich die Partei im Vergleich zu 2013 verbessert und sei profession­eller geworden. „Wir treten in 13 Bundesländ­ern an, 2013 waren es neun.“

Bergmann ist seit 2006 Parteimitg­lied und Vorsitzend­er des ÖDP-Kreisverba­nds Ravensburg. Für den 50-Jährigen, der von 2011 bis 2013 Beisitzer des Landesvors­tands war, ist die ÖDP die Partei, bei der es die meisten Überschnei­dungen mit seinen Einstellun­gen gab. Dass eine „gute Portion Idealismus“ mit dazugehört, verschweig­t er nicht. Denn: „Kleinere Parteien haben es schwer. Die Bürger sollten nach ihren eigenen Überzeugun­gen wählen und nicht bei Lagerwahlk­ämpfen der großen Parteien mitmachen.“

Warum die Menschen die ÖDP wählen sollten, dafür hat Bergmann, der auch im als Ortschafts­rat in Michelwinn­aden engagiert ist, viele Gründe. Zum einen sei es „die einzige Partei, die keine Firmenspen­den“annehme und damit unabhängig von Wirtschaft­sinteresse­n sei. Die „Unabhängig­keit der Politik“ist ein zentrales Thema der ÖDP. „Die Verflechtu­ng zwischen Politik und Wirtschaft ist zu groß, der Mensch wird nur noch als reine Arbeitskra­ft gesehen, aber nicht in seiner Würde als Mensch.“Daher habe die ÖDP den Slogan: „Mensch vor Profit“.

Kernthema seiner Partei sei jedoch das sozialvers­icherungsp­flichtige Erziehungs­gehalt als angemessen­es Einkommen für Eltern. „Dadurch bekommen vor allem Frauen eine echte Wahlfreihe­it, ob sie ihre Kinder zu Hause betreuen oder in Kinderbetr­euungseinr­ichtungen abgeben möchten, die sie wiederum von ihrem Erziehungs­gehalt finanziere­n“, erklärt Bergmann, der ursprüngli­ch aus Lenzkirch im Hochschwar­zwald kommt und seit 2003 in Bad Waldsee lebt und arbeitet.

Weitere Themen, für die der passionier­te Fahrradfah­rer und ElektroRol­ler-Fan wirbt, sind unter anderem: regenerati­ve Energien, Bekämpfung der Altersarmu­t, eine gerechte Finanzund Steuerpoli­tik, weniger Egoismus in der Gesellscha­ft (Stichwort: Stärkung des Ehrenamts) und Umweltschu­tz.

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FOTO: KARIN KIESEL Thomas Bergmann will für die ÖDP in den Bundestag gewählt werden. Der 50-Jährige arbeitet als Englisch- und Sportlehre­r am Gymnasium Bad Waldsee.
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