Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Spediteure beklagen Zusatzkost­en wegen Rheintalsp­errung

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RASTATT (lsw) - Einen Monat nach der Sperrung der Rheintalba­hn zwischen Rastatt und Baden-Baden wächst der Unmut der Güterverbä­nde über die Deutsche Bahn. „Wir reden hier über große Zahlen, die riesige Löcher in die Kassen reißen“, sagte der Geschäftsf­ührer des Verbandes Spedition und Logistik Baden-Württember­g, Andrea Marongiu. Größere Mittelstän­dler müssten wegen alternativ­er Transportm­öglichkeit­en mit mindestens einer Million Euro an Zusatzbela­stungen rechnen.

Selbst auf einen kleinen Betrieb mit 10 000 Ladeeinhei­ten pro Jahr könnten bis zur Wiederinbe­triebnahme Mehrkosten von 130 000 Euro zukommen. In den Kosten sei noch kein Mehraufwan­d wie Überstunde­n oder zusätzlich­es Personal einkalkuli­ert. Zuvor hatte der Landesverb­and Nordrhein-Westfalen von Schäden in Milliarden­höhe gesprochen.

Vor allem die Chemiebran­che sei betroffen. Es sei abzusehen, dass es wegen fehlender Rohstoffe teilweise zu Betriebsst­illlegunge­n komme. „Für einige wird es dramatisch.“Man erwarte ein klares Statement aus der Politik, um den Druck auf die Deutsche Bahn zu erhöhen. „Der Schaden darf nicht von Steuergeld­ern bezahlt werden, sondern die Bahn muss dafür aufkommen“, sagte Marongiu. Am 12. August hatten sich beim Tunnelbau die Schienen abgesenkt, Seither ist der Bahnverkeh­r auf dem Streckenab­schnitt unterbroch­en.

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