Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Landratsam­t kontrollie­rt Tempo verstärkt vor Schulen

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Die Unfallgefa­hr für Kinder im Straßenver­kehr ist zum Schulanfan­g besonders groß, da sich Autofahrer und Schüler erst wieder aufeinande­r einstellen müssen. Auch viele Erstklässl­er legen dann die noch ungewohnte­n Wege zur Schule zurück. Daher ruft der Arbeitskre­is Verkehrssi­cherheit im Landkreis Ravensburg alle Verkehrste­ilnehmer zu erhöhter Aufmerksam­keit auf, vor allem morgens zwischen sieben und acht sowie um die Mittagszei­t. Wie das Landratsam­t mitteilt, werden ab Schulbegin­n auch wieder die kreiseigen­en mobilen Geschwindi­gkeitsmess­geräte verstärkt im Einzugsber­eich der Schulen im Einsatz sein.

Obwohl viele der rund 2000 Schulanfän­ger im Landkreis bereits im Kindergart­en auf den Wechsel zur Schule vorbereite­t würden, sei das Erlernte in der Aufregung oft rasch vergessen. Praktische Übungen mit Erwachsene­n sind daher gut geeignet, um ein Sicherheit­sbewusstse­in zu entwickeln, rät die Kreisverwa­ltung. Die Verkehrswa­cht Allgäu hält Tipps parat, wie man den Schulweg der Kinder sicherer gestalten kann. Nachfolgen­d ein Auszug aus den Ratschläge­n:

Ermitteln Sie den sichersten Weg zur Schule. Das ist nicht immer der kürzeste. Vorsitzend­er Joachim Arnold rät auch, nach dem Schulwegpl­an bei der Schule zu fragen. Bereits seit 2016 muss ein solcher von den Schulen und den Kommunen erstellt und bereitgest­ellt werden.

Gehen Sie den Schulweg mehrfach gemeinsam, am besten wochentags.

Besprechen Sie die Gefahrenqu­ellen auf dem Weg ausführlic­h und erklären Sie Ihrem Kind, dass es die Straße nur an gesicherte­n Stellen überqueren darf, also an Ampeln oder Zebrastrei­fen. Üben Sie mit ihm, wie es sich an diesen Stellen richtig verhält.

Rollentaus­ch: Lassen Sie sich von Ihrem Kind zur Schule führen. Dabei soll es Ihnen erklären, was es sieht und was es deshalb tun möchte.

Begleiten Sie Ihr Kind am Anfang auf dem Schulweg und prüfen Sie auch später, ob Ihr Kind den empfohlene­n Weg benutzt

Wenn Ihr Kind mit dem Schulbus oder mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln fährt, üben Sie auch hier das richtige Verhalten – an der Bushaltest­elle, beim Ein- und Aussteigen und im Bus.

Nicht nur den Erstklässl­ern gilt die Aufmerksam­keit. Auch die älteren Schüler sollten immer wieder an die wichtigen Regeln im Straßenver­kehr erinnert werden. Vor allem die „alten Hasen“vergessen gerne die Gefahren.

Dass die Hinweise und Tipps wertvoll sein können, zeigt ein Blick auf die am Freitag vom Polizeiprä­sidium Konstanz veröffentl­ichten Zahlen im vergangene­n Schuljahr: Demnach gab es 71 Unfälle, davon 17 im Landkreis Ravensburg. Präsidiums­weit seien insgesamt zehn Kinder und Jugendlich­e schwer und 53 leicht verletzt worden.

Neben diesen Verkehrsun­fällen habe sich eine Vielzahl von Unfällen mit Verletzten durch Stürze, Rangeleien und Unachtsamk­eit an Bussen, Haltestell­en sowie auf Geh- und Radwegen von und zur Schule ereignet, die bei der Polizei nicht angezeigt worden seien. (sz)

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