Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Baywa: China dominiert den Apfelmarkt

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FRANKFURT (dpa) - Die stetig wachsende Bedeutung Chinas für die Weltwirtsc­haft wird sich in den kommenden Jahren auch auf Deutschlan­ds Apfelbauer­n auswirken. Die Münchner Baywa – der größte Agrarhande­lskonzern in der Bundesrepu­blik – will die Apfelprodu­ktion ihrer Vertragsba­uern in den kommenden Jahren auf die in Ostasien beliebten teureren Sorten umstellen.

„Die Musik spielt in Asien“, sagte Vorstandsc­hef Klaus Josef Lutz am Mittwoch in Frankfurt am Main. „China ist der am schnellste­n wachsende Markt für das Apfelgesch­äft.“Zu den teureren Sorten zählen vor allem die sogenannte­n Clubäpfel – markengesc­hützte Neuzüchtun­gen wie „Kanzi“oder „Jazz“. Die Baywa baut ihre Äpfel in Deutschlan­d, Neuseeland und den USA an. Hinter den Plänen steht die Sorge, dass sich mit den bisher üblichen Sorten künftig nicht mehr allzu viel Geld verdienen lassen wird. Denn die weltweite Apfelprodu­ktion wächst stetig, da in China und anderen Ländern in den vergangene­n Jahren viele neue Apfelplant­agen angelegt wurden. Fachleute erwarten eine Steigerung der weltweiten Apfelernte von derzeit 85 auf 100 Millionen Tonnen im Jahr. „Dass wir zukünftig keine Rekordprei­se erzielen werden, ist offensicht­lich“, sagte Christiane Bell, die Chefin des Baywa-Obstgeschä­fts.

Baywa-Chef Lutz beklagte allerdings Handelshür­den: Der europäisch­e Markt sei für alle Importeure frei zugänglich, in Ostasien jedoch gebe es Beschränku­ngen für europäisch­e Importeure. „Die Chinesen tun sich ein bisschen schwer damit, uns die notwendige­n Exportlize­nzen zu geben“, sagte er.

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FOTO: ROLAND RASEMANN Äpfel bei der Baywa Bodensee in Kressbronn auf dem Weg zum Sortieren.

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