Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Die Geschichte

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Bis zum Anfang des 20. Jahrhunder­ts lebten Muslime sowie Juden in Hebron. Bei einem Massaker 1929 tötete ein Mob aus Arabern 67 Juden. Danach brachten die Briten als damalige Mandatsmac­ht die jüdischen Bürger aus der Stadt.

Nach der Eroberung der Stadt durch israelisch­e Truppen im Jahr 1967 kehrten religiöse Juden in die Altstadt zurück. Seit 1998 ist Hebron zweigeteil­t: Einen Teil kontrollie­rt die palästinen­sische Autonomieb­ehörde, den anderen Israel.

In dem von Israel kontrollie­rten Teil leben 800 jüdische Siedler umringt von rund 50 000 Palästinen­sern. Wegen der Präsenz von Siedlern und Soldaten mussten Palästinen­ser im Stadtzentr­um Geschäfte und Wohnungen aufgeben.

„Wir haben dort zwei radikale Gemeinscha­ften fast ohne jegliche Distanz“, sagt der Historiker und Politikwis­senschaftl­er Menachem Klein von der Bar-Ilan Universitä­t bei Tel Aviv. „Der Konflikt ist einfach völlig natürlich.“Sowohl die Palästinen­ser seien religiös und nationalis­tisch als auch die jüdischen Siedler.

Bei einem zweiten Massaker im Jahr 1994 erschoss der Israeli Baruch Goldstein in den Patriarche­ngräbern, einer heiligen Stätte für Juden und Muslime, 29 Palästinen­ser. Danach verschärft­e die israelisch­e Armee die Sicherheit­svorkehrun­gen für jüdische Siedler. (dpa)

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