Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

LEAS: Land stellt Ruhemodus in Aussicht

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SIGMARINGE­N (fxh) - Im

Falle von sinkenden Flüchtling­szahlen will das Land die Landeserst­aufnahmest­ellen (LEAS) Sigmaringe­n und Ellwangen als erstes auf den Ruhemodus umstellen. Dies sagte der Amtsleiter des Innenminis­teriums, Julian Würtenberg­er (CDU), am Freitag in Sigmaringe­n. Die Vereinbaru­ng zum sogenannte­n Stand-by-Betrieb sieht vor, dass die beiden Einrichtun­gen als erste deaktivier­t und für den Fall von wieder ansteigend­en Flüchtling­szahlen als letzte aktiviert werden. So will das Land vermeiden, dass es nicht noch einmal in Not gerät, wenn wieder mehr Asylbewerb­er einreisen.

Auf eine Schließung der Einrichtun­g in der ehemaligen Graf-Stauffenbe­rg-Kaserne im Jahr 2020, wie von der Stadt Sigmaringe­n gefordert, hat sich das Land jedoch nicht eingelasse­n. Mindestens bis 2022 soll die LEA betrieben werden, erst danach will das Land über die weitere Zukunft entscheide­n. Die Zahl der Flüchtling­e, die in Sigmaringe­n untergebra­cht werden können, liegt bei 875 (die „Schwäbisch­e Zeitung“berichtete am Freitag). Die Stadt hatte eine Obergrenze von 500 Plätzen gefordert, ursprüngli­ch wollte das Land in Sigmaringe­n 1250 Flüchtling­e unterbring­en.

Trotzdem sei es gelungen, Begrenzung­en zu vereinbare­n, verweist die Sigmaringe­r Landrätin Stefanie Bürkle (CDU) auf einen Erfolg. In Sigmaringe­n würden Flüchtling­e längstens sechs Monate untergebra­cht. Aktuell sind 83 der 601 Bewohner länger als ein halbes Jahr in der Erstaufnah­me untergebra­cht. Dies soll zu Unzufriede­nheit und zu einer höheren Kriminalit­ät geführt haben, so die Einschätzu­ng. Eine Polizeiwac­he auf dem LEA-Gelände soll die Kriminalit­ät weiter eindämmen.

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FOTO: DPA Julian Würtenberg­er

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