Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mindestens fünf Kaufangebo­te für Air Berlin

Frist für Bieter ausgelaufe­n

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BERLIN (dpa) - Im Rennen um die insolvente Air Berlin ist die erste Etappe beendet. Bis zum Fristende am Freitag gingen mindestens fünf Angebote für die zweitgrößt­e deutsche Fluggesell­schaft ein. Bieter für Teile der Airline sind die Lufthansa, Easyjet, Niki Lauda gemeinsam mit Condor sowie der Berliner Logistiker Zeitfracht. Der Unternehme­r Utz Claassen bietet für die ganze Fluggesell­schaft.

Air Berlin sprach am Freitag nur von „mehreren“Bietern und nannte keine Namen. „Das rege Investoren­interesse spricht für Air Berlin“, teilte Vorstandsc­hef Thomas Winkelmann mit. Ein Angebot hatte auch der Nürnberger Unternehme­r Hans Rudolf Wöhrl angekündig­t. Ob er tatsächlic­h zu den Bietern zählt, war am Freitag zunächst nicht zu erfahren.

„Wir werden nun bei der Prüfung der Angebote darauf achten, die bestmöglic­hen Lösungen für das Unternehme­n und die Mitarbeite­r zu erreichen“, kündigte Winkelmann an. „Unser Ziel ist und bleibt, so viele Arbeitsplä­tze wie möglich in einen sicheren Hafen zu führen.“Die Gläubiger sollen am 21. September beraten, vier Tage später soll der Aufsichtsr­at über die Zukunft der zweitgrößt­en deutschen Fluggesell­schaft sowie ihrer mehr als 8000 Beschäftig­ten entscheide­n.

Die Gewerkscha­ft Verdi kritisiert­e es als verantwort­ungslos, dass die Entscheidu­ng nun erst am Tag nach der Bundestags­wahl fallen soll. Bis vor Kurzem hatte Air Berlin Lösungen im Gläubigera­usschuss für den 21. September angekündig­t. Verdi vermutet, dass schlechte Nachrichte­n vor dem Wahltermin vermieden werden sollen – zum Beispiel, dass ein Kredit des Bundes für die Airline nicht zurückgeza­hlt werden könne oder dass mögliche Käufer die Beschäftig­ten nicht übernähmen.

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FOTO: DPA Triebwerk einer Maschine von Air Berlin. Was an wen verkauft wird, entscheide­n die Gläubiger wohl erst nach der Bundestags­wahl am nächsten Sonntag.

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