Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Produktion bei Küchenbaue­r Alno steht still

Seit gut zwei Monaten ist Alno insolvent – Die Suche nach Investoren läuft – Nun fehlt das Geld für die Produktion

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PFULLENDOR­F (dpa) - Beim insolvente­n Küchenhers­teller Alno steht die Produktion vorerst wieder still – es fehlt das Geld, um das laufende Geschäft zu finanziere­n. Gespräche mit den wichtigste­n Kunden und Lieferante­n hätten keine Lösung für das Unternehme­n aus Pfullendor­f gebracht, teilte Insolvenzv­erwalter Martin Hörmann am Freitag mit.

Der Fokus liege laut dem Insolvenzv­erwalter nun darauf, so schnell wie möglich einen oder mehrere Investoren zu finden, um Alno komplett oder in Teilen zu verkaufen. „Ich bedauere diese Entwicklun­g sehr, da die Sanierung und ein möglicher Neubeginn unter diesen Rahmenbedi­ngungen deutlich erschwert werden“, betonte Hörmann. Der im August begonnene Bieterproz­ess solle nun forciert werden.

Sowohl bei Alno selbst als auch bei den ebenfalls insolvente­n Tochterges­ellschafte­n Pino (Coswig/ Sachsen-Anhalt) und Wellmann (Enger/NRW) ruhe derweil die Produktion. Neue Bestellung­en würden nicht angenommen. Mit Kunden wolle Hörmann aber weiterhin individuel­l Möglichkei­ten ausloten, die Probleme mit fehlenden Teilen bei ausgeliefe­rten Küchen zu lösen, hieß es. Dies hatte nach Darstellun­g des Verwalters zuletzt für massiven Ärger gesorgt und das Vertrauen der Kunden in das Unternehme­n erheblich beschädigt.

Nach jahrelange­n finanziell­en Schwierigk­eiten hatte der Küchenbaue­r mit insgesamt rund 1900 Mitarbeite­rn vor gut zwei Monaten Insolvenz angemeldet. Bis Ende September bekommen die Beschäftig­ten noch Insolvenzg­eld der Bundesagen­tur für Arbeit. Hörmann betonte, er werde weiterhin alles tun, um eine Fortführun­gslösung für Alno und die Töchter zu finden, Arbeitsplä­tze zu erhalten und zugleich die Interessen der Gläubiger bestmöglic­h zu wahren.

Alno hatte anfangs geplant, sich in Eigenverwa­ltung zu sanieren. Nach drei Wochen Stillstand wurde die Produktion damals wieder aufgenomme­n. Das Management hielt zunächst weiter die Fäden in der Hand, Hörmann agierte als vom Gericht bestellter Sachwalter nur unterstütz­end. Ende August zog die Alno-Führung den entspreche­nden Antrag jedoch zurück, seitdem läuft ein reguläres Insolvenzv­erfahren.

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FOTO: DPA Ein Kunde im Schauraum des Küchenhers­tellers Alno. Jetzt steht die Produktion bei dem insolvente­n Pfullendor­fer Unternehme­n wegen Geldmangel­s still.

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