Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Es wird ernst für die Towerstars
Von zehn Testspielen haben die Ravensburg Towerstars sieben gewonnen. Die heiße Phase hat aber erst gestern mit der offiziellen EishockeySaison begonnen. Jetzt werden die Punkte vergeben. Was seit der letzten - für die Ravensburger schlechten Saison - passiert ist, erzählen Geschäftsführer, Trainer und Mannschaftskapitän.
RAVENSBURG - Wenn es für die Ravensburg Towerstars in der Saison so weitergehen würde wie bisher in den Testspielen, könnte der Verein durchaus zufrieden sein. Von zehn Spielen hat die DEL2-Eishockeymannschaft sieben gewonnen - und das teilweise gegen hochkarätige Gegner. Warum das gut ist, erklärt Trainer Jiri Ehrenberger: „Gegen Teams aus der DEL zu spielen, bringt uns weiter und ist eine sehr gute Vorbereitung. Das hat uns gut getan.“
Ehrenberger kannte nur wenige Spieler, als er am Ende der vergangenen Saison nach dem plötzlichen Tod des vorigen Trainers Anton Krinner zu den Towerstars gerufen wurde. Er glaubt, dass es zwischen den Spielern schon jetzt eine gute Zusammenarbeit auf dem Eis gibt. „Man darf das Eishockey nur nicht zu kompliziert machen - zu viel nachdenken ist oft nicht gut“, sagt Jiri Ehrenberger.
Die Spieler hätten bei ihm ein neues System gelernt, das ihnen viel Freiheit gibt, aber auch mehr Verantwortung abverlangt. Jeder müsse trotz des neuen, schnelleren Spiels der Towerstars wissen, dass er nicht nur offensiv gut sein muss, sondern auch die Defensive nicht vernachlässigen darf, so Ehrenberger. Er bemerkt: „Es können nicht alle nach vorn rennen und hinten steht nur noch der Geschäftsführer.“Ein perfektes System gebe es ohnehin nicht. Man müsse das System wählen und durchziehen, das man der Mannschaft zutraut. Ehrenberger ist kein Freund davon, immer wieder die Reihen zu wechseln. Er hofft, dass kein personelles Improvisieren nötig wird. So oder so ist sein nächstes Ziel das direkte Erreichen der Playoffs. Dafür hat er Vincenz Mayer zum Kapitän ernannt, den er für einen beeindruckenden Mannschaftsspieler hält.
Vincenz Mayer stehen als Assistenten Lukas Slavetinsky und Robin Just zur Seite. Seiner Mannschaft traut Mayer einiges zu: „Wir haben das System schnell gelernt und wollen, dass die Saison jetzt endlich beginnt.“
Nach der schlechten Saison 2016/2017 haben die Towerstars nicht nur mit neuem Trainer und acht Neuzugängen im Team einen komplet- ten Umbruch gewagt - auch der sporterfahrene Rainer Mutschler stieß als
Marke- tingleiter hinzu. „Bisher war das eine Einmannshow. Ich musste mich um alles kümmern, das war einfach zu viel. Wir mussten da etwas ändern“, sagt Geschäftsführer Rainer Schan. In Zusammenarbeit mit Mutschler wurde das Design und der Slogan der Towerstars geändert. Außerdem soll die Arbeit mit dem Stammverein, dem EVR, wieder vertieft werden.
Die schlechte Nachricht: Der in der Vorbereitung schwer am Bein verletzte Stephan Vogt wird in dieser Saison voraussichtlich nicht mehr spielen können. „Nach seiner Operation hat man festgestellt, dass alles kaputt ist, was kaputtgehen kann“, so Schan. Vogt fehle nicht nur als Spieler, sondern auch als Typ im Team.