Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Weingarten steht vor schwierigem Saisonstart
Mit dem neuen Trainer Lars Gmünder soll es beim Handball-Bezirksligisten wieder nach oben gehen
WEINGARTEN - Die vergangene Saison ist für die Handballer des TV Weingarten enttäuschend geendet. Der TVW beendete die Spielzeit in der Bezirksliga auf Position zehn und stand damit nur einen Platz über den Abstiegsrängen. Unter dem neuen Trainer Lars Gmünder soll es wieder weiter nach oben gehen. Doch die Vorbereitung verlief nicht wie geplant, am Samstag (20 Uhr) erwartet Weingarten zum ersten Heimspiel den SC Lehr.
„Mit der Vorbereitung bin ich alles andere als zufrieden“, gibt Gmünder zu. Zwar kann Weingarten gleich vier Zugänge vermelden, so kehrten etwa Holger Höhn vom Württembergligisten Wangen und Fabian Stieger vom TV Langenargen zurück Sonderveröffentlichung zum TVW. Hinzu kam in Daniel König ein weiterer Rückraumspieler und für die Außen Maik Stecker. Trotzdem plagten Gmünder und die Weingartener in der Vorbereitung große Verletzungssorgen: „Urlaub und Semesterferien sind normal, da fehlen schon einmal ein paar Spieler. Aber dass wir reihenweise Verletzte haben, macht die Sache schwierig“, so Gmünder. Zwischenzeitlich stand dem Trainer keiner seiner vier Kreisläufer zur Verfügung. Dementsprechend bestritt Weingarten auch kein Testspiel in kompletter Formation. „Da wird es dann schwierig, die Abläufe richtig zu trainieren“, hadert Gmünder.
Das Sorgenkind der Weingartener in der vergangenen Saison war der Angriff. 539 Tore gelangen der TVWOffensive um Spielmacher Torben Ziegler, nur der abgeschlagene Tabellenletzte Langenargen-Tettnang erzielte weniger Treffer (519). „Im Moment mache ich mir allerdings eher Sorgen um die Abwehr“, gibt Gmünder zu. Daniel Pfadenhauer verletzte sich in der Vorbereitung schwer und beendete seine Karriere. „Das ist bitter für uns, Daniel war fest eingeplant“, sagt Gmünder. Zudem fällt Philipp Klingseisen für die ersten Spiele aus, Zugang Höhn wird im zweiten und dritten Spiel fehlen. „Wenn alles normal läuft“, meint der Trainer und betont das „Wenn“scharf, „sind wir im vierten Spiel das erste Mal komplett.“Doch selbst dann bräuchten die Rückkehrer noch Zeit, um wieder zu ihrem Spiel zu finden.
Was Gmünder Bauchschmerzen bereitet, sind die Gegner, auf die der TVW in dieser Phase trifft. Nach Auftaktgegner Lehr geht es gegen Aufsteiger Biberach II, dann kommt die HSG Langenau/Elchingen II und anschließend spielt Weingarten gegen die SG Ulm&Wiblingen. Allesamt laut Gmünder eher schwächere Gegner, die „Brocken“kämen erst danach. Eine Herausforderung ist, dass in der Bezirksliga die Hälfte aller Mannschaften die Zweitvertretungen höherklassiger Teams sind. Durch gelockerte Regelungen können diese Mannschaften leichter Spieler aus der „Ersten“in die „Zweite“abstellen, den Gegner erwartet also mehr oder weniger die Wundertüte. Damit will sich Gmünder aber noch nicht beschäftigen, für ihn zählt erst mal ein Auftaktsieg gegen den SC Lehr. Im Heimspiel hat das vergangene Saison gut geklappt (34:18), in Lehr kassierte der TVW aber eine 18:33-Klatsche. „In ihrer Halle gibt es kein Harz, da hat der SC Vorteile“, meint Lars Gmünder, der trotz aller Widrigkeiten der Saison optimistisch entgegenblickt.