Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Zweimal 3:0, zweimal Halbfinale
LUXEMBURG (SID/dpa) - Timo Boll und Co. haben sich bei der Mannschafts-EM in Luxemburg – wie auch die Frauen – mit spielerischer Leichtigkeit zu einer Medaille geschmettert. Nach abermaligen Machtdemonstrationen im Viertelfinale stehen beide Teams des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) am heutigen Samstag in den Halbfinals und haben damit jeweils mindestens Bronze sicher. Die hochfavorisierten DTTB-Männer fertigten die Ukraine in der Runde der besten Acht in gerade einmal 80 Minuten mit 3:0 ab und spielen in der Vorschlussrunde gegen Slowenien um den Einzug in ihr neuntes EM-Endspiel seit 2007 in Folge. Die Mannschaft von Frauen-Bundestrainerin Jie Schöpp gab sich auf dem Weg zu ihrem vierten Titelgewinn in Serie beim 3:0 gegen Polen ebenfalls keine Blöße und trifft im Semifinale auf die Niederlande.
„Wir sind uns unserer Favoritenrollen bewusst, aber das muss immer auch erst noch am Tisch bestätigt werden. Das ist uns in beiden Spielen sehr gut gelungen“, bilanzierte DTTB-Sportdirektor Richard Prause nach den makellosen Auftritten.
Zwar hatte der Weltranglistenvierte Dimitrij Ovtcharov vor dem Duell mit der Ukraine vor Leichtsinn gewarnt, doch die Spieler von Bundestrainer Jörg Roßkopf waren erneut eine Klasse für sich. EM-Rekordsieger Boll sprühte nach leichten Leistenbeschwerden an den ersten EM-Tagen ebenso vor Spielfreude wie Ovtcharov, ehe Ruwen Filus auch das dritte Match ohne Satzverlust gewann. Dennoch mahnte Timo Boll nur ganz trocken: „Wir haben hier bislang noch nichts erreicht. Deshalb gibt es auch noch nichts zu feiern.“