Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kims Größenwahn

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Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un setzt weiter auf militärisc­he Stärke. Sein Ziel Atomstreit­macht zu werden, sei fast erreicht, erklärte Kim am Wochenende und ließ Fotos veröffentl­ichen, die ihn bei einem Raketenabs­chuss zeigen (Foto: AFP). Nordkorea wolle, dass die „US-Herrscher es nicht wagen, über militärisc­he Optionen“zu sprechen. Darauf reagierte Nikki Haley, Washington­s UN-Botschafte­rin, am Sonntag mit drastische­n Worten. Sollten sich die USA „verteidige­n müssen, wird Nordkorea zerstört.“Außenminis­ter Sigmar Gabriel (SPD) warb bei seinem Besuch in China für eine diplomatis­che Lösung.

Die „Neue Zürcher Zeitung am Sonntag“aus der Schweiz kommentier­t die weitreiche­nden Pläne von EU-Kommission­spräsident Jean-Claude Juncker für die Zukunft Europas:

„Als Rezept gegen die Krise der Europäisch­en Union empfahl er, was EU-Funktionär­e seit je empfehlen: mehr EU. Zum Beispiel beim Euro. So müssten möglichst viele EU-Länder möglichst bald den Euro übernehmen, ,wenn wir wollen, dass der Euro den Kontinent eint statt spaltet‘. Notfalls müsse man die Länder mit Subvention­en in den Euro bringen. Juncker tat so, als habe es die Diskussion­en der letzten sieben Jahre nie gegeben. Ist das zwanghafte­s Verhalten? Hartnäckig­e Verdrängun­g? Oder versucht er die anstehende Debatte mit inhaltlich weitgehend­en Vorschläge­n taktisch so zu formen, dass nüchterner­e Kritiker schnell als Kleinkräme­r unter Nationalis­musverdach­t geraten? Es ist jedenfalls das falsche Rezept. Die EU von morgen braucht nicht Pathos, sondern Realitätss­inn und vielleicht sogar den Mut zu weniger EU.“

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