Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Towerstars verlieren unglücklic­h

Ravensburg unterliegt Frankfurt in der DEL 2 nach Verlängeru­ng.

- Von Alexander Tutschner

RAVENSBURG - Die Ravensburg Towerstars haben am Sonntagabe­nd gegen den amtierende­n DEL-2-Meister Löwen Frankfurt nach einem beherzten Auftritt mit 2:3 nach Verlängeru­ng verloren. Die komplett neu formierte Mannschaft von Jiri Ehrenberge­r begeistert­e die Zuschauer über weite Strecken mit offensivem und geradlinig­em Eishockey, am Ende fehlte aber in den entscheide­nden Situatione­n das Glück.

Bei Ravensburg fehlten weiter die verletzten Stürmer Stephan Vogt, Brian Roloff und David Zucker. Ebenfalls nicht einsatzfäh­ig war am Sonntag Ravensburg­s Kanadier Mathieu Pompei, der nach einem harten Check am Freitag in Crimmitsch­au (1:2-Niederlage) angeschlag­en war. Ehrenberge­r musste seine Reihen deshalb wieder komplett umbauen. Um dennoch mit vier Angriffsre­ihen auflaufen zu können, beorderte der Coach Verteidige­r Ondrej Pozivil in den Angriff. Der Deutsch-Tscheche war mit drei Toren und einem Assist ohnehin der gefährlich­ste Towerstars-Spieler. In Jakub Svoboda kam außerdem ein Kontingent­stürmer nach überstande­ner Verletzung zurück. Erstmals lief für Ravensburg der Slowake Lubor Pokovic auf, der Verteidige­r hatte unter der Woche einen Try-out-Vertrag für vier Spiele unterschri­eben. Er bildete mit Rückkehrer Raphael Kapzan ein neues Verteidige­rpärchen.

Kruminsch trifft in Überzahl

Die Ravensburg­er ließen gegen den aktuellen DEL-2-Meister in der Anfangspha­se nichts zu. Auch in einer zweiminüti­gen Unterzahl ab der 6. Minute gab es für die Löwen kein Durchkomme­n. Für die Towerstars setzten Thomas Supis (9.) mit einem Schuss vom rechten Bullykreis und Arturs Kruminsch mit einem Versuch aus dem Slot (10.) die ersten Akzente, beide Male ging der Puck knapp am Tor vorbei. Ihre erste Überzahlch­ance nutzten die Towerstars in der 13. Minute dann sofort aus, einen Schuss von Pozivil konnte Löwen-Goalie Florian Proske noch abwehren, im Nachfassen lupfte Kruminsch die Scheibe dann rechts unter die Latte zum 1:0 für Ravensburg. Die Towerstars hatten jetzt Rückenwind und spielten weiter mutig nach vorne. Auch im zweiten Powerplay fanden die Ravensburg­er schnell in Position, vor Proske brannte es wieder lichterloh. Kilian Kellers Schuss in der 19. Minute prallte vom Pfosten zurück aufs Eis, Pech für Ravensburg, mit dem 1:0 waren die Löwen zur ersten Pause noch gut bedient.

Im zweiten Drittel erwischte Frankfurt den besseren Start. Ihre zweite Überzahlch­ance ließen sich die Löwen nicht entgehen, Tyler Gron verwandelt­e in der 24. Minute mit einem platzierte­n Flachschus­s von links in die rechte Ecke des Ravensburg­er Tors zum 1:1. Die Towerstars waren vom Gegentreff­er keineswegs geschockt und machten sofort wieder Druck. Mayer und Pfaffengut verpassten die erneute Führung (25.). Auf der anderen Seite bekam auch Jimmy Hertel mehr Arbeit als ihm lieb war. Schüsse von Dominik Tiffels und Gron parierte der Towerstars-Goalie stark. Dann kam der große Auftritt von Jakub Svoboda: In Unterzahl schnappte sich der Stürmer an der eigenen blauen Linie die Scheibe – Matthew Pistilli war im Powerplay bei der Scheibenan­nahme gestrauche­lt – und vernaschte Löwen-Goalie Proske eiskalt zum 2:1 (33.). Im nächsten Überzahlsp­iel fehlte den Towerstars wieder das Scheibengl­ück, Schuss um Schuss feuerten die Ravensburg­er auf den Löwen-Kasten, Pozivil traf dabei nur den Pfosten (37.).

Pistilli sorgt für Entscheidu­ng

Auch der Schlussabs­chnitt begann mit einem Dämpfer für die Towerstars. C. J. Stretch sorgte für den 2:2Ausgleich für Frankfurt per Penalty, der Stürmer war zuvor durchgebro­chen und wurde von Kilian Keller per Foul gestoppt. Beide Teams hatten in der Folge Chancen auf die Führung, beide Goalies ließen aber zunächst keinen Treffer mehr zu. In der packenden Schlusspha­se ging das Spiel rauf und runter, die Towerstars legten noch mal alles rein an Kampf und Einsatz, schafften aber keinen Treffer mehr. Dennoch gab es viel Applaus vom Publikum für den beherzten Auftritt der Ravensburg­er über 60 Minuten.

In der Verlängeru­ng kassierten die Towerstars dann schnell den K.o-Schlag: Nach zwei Minuten im Modus drei gegen drei passte Nils Liesegang von rechts zur Mitte, wo Matthew Pistilli zum 3:2 einnetzte und den Zusatzpunk­t für Frankfurt sicherte. „Das Ergebnis ist bitter für uns“, sagte Towerstars-Trainer Ehrenberge­r. „Wir haben gut gearbeitet, wir nehmen den Punkt gerne mit. Aber wir hätten mehr verdient gehabt.“Löwen-Trainer Paul Gardner meinte: „Es war ein aufregende­s Spiel für die Zuschauer. Beide Goalies waren großartig.“

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FOTO: FELIX KÄSTLE
 ?? FOTO: FELIX KÄSTLE ?? Arturs Kruminsch brachte die Ravensburg Towerstars am Sonntag gegen die Löwen Frankfurt (Goalie Florian Proske) in Führung, doch am Ende jubelten die Frankfurte­r.
FOTO: FELIX KÄSTLE Arturs Kruminsch brachte die Ravensburg Towerstars am Sonntag gegen die Löwen Frankfurt (Goalie Florian Proske) in Führung, doch am Ende jubelten die Frankfurte­r.

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