Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Ein Weingartener im Bundestag ist gut“
Der Wahltag in der Stadt im Zeichen von Axel Müllers Kandidatur
WEINGARTEN - In den Kindergarten in der Weinbergstraße gehen an diesem Morgen gegen halb zehn ausnahmsweise Erwachsene. Das Wahllokal des Wahlbezirks 7 ist um diese Zeit schon gut besucht. Ob sich damit allerdings schon auf die gesamte Wahlbeteiligung schließen lässt, kann natürlich keiner sagen.
Mit einer hohen Wahlbeteiligung rechnet auch Weingartens Oberbürgermeister Markus Ewald, der kurze Zeit später seine Stimme abgibt. „Die Diskussionen in den letzten Wochen waren sehr intensiv“, hatte Ewald beobachtet. Der OB zeigt sich zuversichtlich und weist optimistisch auf die Möglichkeiten hin, die sich dadurch ergeben könnten.
„Ich finde es toll, wenn Menschen ins Parlament wollen und sich einbringen“, sagt der Weingartener Konrad Wolf auf die Frage, was er zu den guten Aussichten meine, die der Weingartener Bundestagskandidat Axel Müller hat. Er habe auch Respekt vor denjenigen, die genau wissen, dass sie keine Chance haben und trotzdem antreten.
Der bewölkte Himmel über Weingarten reißt gegen Mittag auf, die Sonne scheint. Günstig für die Wahlbeteiligung? Zweifelslos sei heute mehr los, sagt eine Verkäuferin in einer Bäckerei in der Innenstadt. Und Axel Müller? „Es ist gut für die Region, wenn ein Weingartener in den Bundestag einzieht“, sagt Sabrina Ryrich. Die 24-Jährige ist in der Stadt geboren und freut sich, wenn jemand da ist, der ist für die Region einsetzen kann.
Das findet auch Matthias Reisch. „Ich bin zwar kein Lokalpatriot“, sagt der Lehramtsstudent, der seit sechs Jahren in Weingarten lebt und an der Pädagogischen Hochschule studiert“, aber ich finde es klasse, dass es einen Kandidaten gibt, der Erfolgsaussichten hat.“
Es ist gegen halb sechs. Noch eine halbe Stunde bis zur Schließung der Wahllokale. Gerhard Wind gibt im Wahlbezirk 1 im Rathaus seine Stimme ab. Inzwischen hat es angefangen zu regnen. Ihm gefällt, was Müller zu sagen hat. Er kennt ihn persönlich. Doch will der 68-Jährige mit einer endgültigen Einschätzung noch abwarten. „Wenn er das hält, was er verspricht, dann ist es gut. Wir werden sehen.“
Entsetzen nach der Prognose
Regine Ernst ist die demokratische Gesinnung des Kandidaten wichtiger, weniger dessen Namen oder die Partei. „Das ist ja in den letzten Jahren nicht mehr selbstverständlich geworden“, sagt Ernst. Extrem rechten oder extremen linke Kandidaten lehnt sie ab. Und wenn es denn ein demokratisch gesinnter Kandidat in den Bundestag schaffen sollte, ist es sicherlich für die Region ein großer Vorteil. „Wir haben hier einen anderen Blick und andere Bedürfnisse als in Ballungsgebieten oder Großstädten.“
18 Uhr. Die Wahllokale haben geschlossen. OB Markus Ewald und Günter Staud, Fachbereichsleiter Zentrale Steuerung Wirtschaftsförderung der Stadt Weingarten blicken im Amtshaus gespannt auf die erste Prognose. Die beiden tauschen fragende Blicke aus. Entsetzen macht sich breit. „Ich hätte nie erwartet, dass die großen Parteien so viel verlieren“, sagt Ewald. Gut drei Stunden später ist sein Blick wieder nach vorne gerichtet. „Ich freue mich, dass der Wahlkreis Ravensburg nach einem engagierten Wahlkampf zukünftig durch drei Abgeordnete, darunter mit Axel Müller auch ein Weingartener Bürger, im neuen Bundestag vertreten sein wird“, heißt es in einer Erklärung. Ich gratuliere allen herzlich zu diesem Erfolg und hoffe, dass sie die Interessen unserer Region in Berlin aktiv vertreten werden.“