Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
CDU lehnt Sperrung der Altstadt für den Verkehr ab
Ravensburger Gemeinderatsfraktion legt Vorschläge zur Reduzierung von Luftschadstoffen vor
RAVENSBURG (bua) - Als dritte Gemeinderatsfraktion nach SPD und Grünen hat die Ravensburger CDU Vorschläge zur Verbesserung der schadstoffbelasteten Luft in der Türmestadt vorgelegt. Eine Sperrung der Innenstadt für den Verkehr lehnt die Union demnach kategorisch ab.
Eine Arbeitsgruppe der CDUFraktion, bestehend aus den Stadträten August Schuler, Margret Eger, Manfred Büchele und Frieder Wurm, hat der Stadtverwaltung Vorschläge zur Reduzierung der Schadstoffbelastung der Ravensburger Luft unterbreitet. Die wichtigsten Aussagen dieses Papiers:
„Ravensburg bleibt erreichbar und offen für alle Verkehrsarten. Eine Sperrung der Innenstadt ist für die CDU-Fraktion keine Option.“
Die CDU will Umweltzonen diskutieren, hat dazu aber keine abgeschlossene Meinung.
Öffentlichkeitsarbeit: Die Fraktion will nicht nur mit Kampagnen die Bürger für das Thema sensibilisieren, sondern auch Anzeigetafeln aufstellen, die über die aktuelle Belastung der Luft im Innenstadtbereich informieren.
Grundsätzlich setzt die Union auf Datenerhebung, zum Beispiel durch die Einrichtung von Stickstoffdioxid-Messstellen in der Innenstadt und in den Ortschaften. Damit soll erkundet werden, welche Gebiete besonders stark von Verschmutzung betroffen sind. Zudem sollen Aktions- und Luftreinhaltepläne anderer Kommunen überprüft werden im Hinblick auf eine Übertragbarkeit auf Ravensburg.
Die CDU setzt auf Carsharing vor allem mit E-Mobilität, will städtische Verkehrsflotten auf Elektroantrieb umrüsten und E-Tankstellen und E-Ladestationen ausbauen.
Der öffentliche Nahverkehr soll finanziell gestärkt, ein besseres ÖPNV-Konzept entwickelt werden. Auch der öffentliche Nahverkehr soll nach Vorstellung der CDU auf E-Mobilität umgestellt werden. JobTickets sollen den öffentlichen Verkehr für Berufspendler attraktiver machen.
Die Fraktion wünscht sich eine weitere Parkgarage (zwischen Bahnstadt und Nordstadt), um den Individualverkehr am Rande der Innenstadt zu belassen. Als Vision sieht die CDU eine E-Straßenbahn für das Schussental.
Fußgängerachsen sollen verbessert werden wie Radwege, die Partei schlägt zudem den Aufbau eines Mietrad-Systems, Ladestationen für E-Bikes in der Innenstadt an verschiedenen Stationen und dezentrale Radparkplätze mit Ladestationen und Solardach zur Stromerzeugung vor.
Das Fernwärmenetz soll ebenso ausgebaut werden wie die Energiesituation der öffentlichen Gebäude optimiert werden.
Ein besonderes Augenmerk soll auch auf das öffentliche Grün gelegt werden und um dessen Ausbau in allerlei Facetten (Begrünung von Gebäuden, Mooswände).