Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Der Abstand macht den Unterschied
Telekom informiert in Leutkirch über Glasfaserausbau – 100 Megabit kommen auch danach fast nirgends an
LEUTKIRCH (sl) - Das schnelle Internet kommt in weite Teile Leutkirchs. Bis Mitte Dezember werden die Stadt sowie Diepoldshofen, Reichenhofen, Mailand, Unterzeil und Herbrazhofen von der Deutschen Telekom mit Glasfaser versorgt. Dann ist ein Download mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde möglich.
Die Telekom in Person von Martin John, Regionalmanager Vertrieb und Service, informierte die Bürger darüber am Dienstagabend im Pfarrstadel Reichenhofen. Rund 60 Menschen waren gekommen.
5200 Haushalte werden laut John bis Anfang/Mitte Dezember in den Genuss des schnellen Internets über die Telekom kommen. Dazu seien rund 26 Kilometer Glasfaser verlegt worden, und 24 Schaltkästen würden entsprechend ausgerüstet, elf davon seien es bereits.
100 Megabit werden freilich kaum in einem Haushalt tatsächlich ankommen. Denn Glasfaser verlegt wird nur bis zum Schaltkasten. Von dort aus führt nach wie vor ein Kupferkabel bis ins Haus. Heißt: Je weiter das eigene Haus vom Schaltkasten entfernt ist, desto schwächer das Signal, das ankommt.
Bei einer Entfernung von drei Kilometern, so John auf Nachfrage eines Bürgers, sollten dies noch etwa 60 Megabit sein. Wirtschaftliche Gründe seien für diese Art des Ausbaus ausschlaggebend. Glasfaser bis zu jedem Haus zu verlegen, sei derzeit zu teuer.
Sobald die neuen Glasfasernetze in Betrieb sind, könne man im Internet (www.telekom.de/schneller) überprüfen, wieviel Megabit tatsächlich ankommen, so John. Das entsprechende Paket kann der Kunde dann bei der Telekom oder einem anderen Anbieter buchen. Und buchen muss man auf jeden Fall. Von selbst erhält niemand einen schnellen Anschluss.
Wer angeschlossen ist, benötigt künftig keinen Splitter und NTBAKasten mehr, erläuterte John weiter. „Alle Endgeräte werden direkt an den Router angeschlossen.“Der muss allerdings für die neue Technik ausgelegt sein. „Manche werden sich neue Router zulegen müssen“, so der Telekommanager.
Das betrifft auch diejenigen, die noch einen analogen Telefonanschluss haben und eigentlich nicht umstellen wollen. Spätestens Ende 2019 sind analoge Anschlüsse nicht mehr nutzbar. Nicht nur die Telekom verlegt in Leutkirch Glasfaser. Auch die Stadt ist über den „Zweckverband Breitbandversorgung im Landkreis Ravensburg“auf diesem Gebiet unterwegs. Wo kommunal Glasfaser verlegt wird, ist nicht die Telekom, sondern ein anderer Betreiber, die NetcomBW, zuständig. Dies ist zum Beispiel im Leutkircher Neubaugebiet Am Marienhof der Fall, wie Tiefbauamtsleiter Robert Rühfel in Reichenhofen erläuterte.
Rühfel betonte außerdem auf Frage eines Bürgers, dass der Bau des LTE-Funkturms in Ottmannshofen vom Glasfaserausbau unberührt bleibt. „Er kommt definitiv.“ Ausführliche Informationen über neue Telekomanschlüsse im Zuge des Netzausbaus gibt es im Telekompartnerladen Mr. Handy von Dragan Zaric in der Leutkircher Bachstraße 5 und online unter