Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Stadt sucht das Gespräch mit Jugendlichen
Im Frühjahr 2018 soll es „Hearings“in vier Wohnquartieren der Kernstadt geben
RAVENSBURG (fh) - Exakt 1447 Jugendliche leben in der Ravensburger Kernstadt. Um auf deren Vorstellungen und Wünsche noch besser eingehen zu können, wird die Verwaltung im nächsten Frühjahr in vier unterschiedlichen Wohnquartieren „Hearings“veranstalten. Start soll in der Weststadt sein.
Eine Gruppe, bestehend aus Jugendlichen aus den jeweiligen Vierteln, Mitgliedern des Schülerrates, Mitarbeitern der Jugendeinrichtungen und aus der Flüchtingsarbeit sowie Planern der Stadt, bereitet derzeit die Veranstaltungen vor. Ein externes Büro soll die Gruppe bei dem Projekt unterstützen, 15 000 Euro sind dafür vorgesehen.
Ziel ist es laut Stadtverwaltung, das Angebot der offenen Jugendarbeit in Ravensburg gezielt am Bedarf der jungen Leute auszurichten. Darüber hinaus sollen Anregungen der Jugendlichen zu bisher fehlenden Freizeitangeboten gesammelt werden. Die Stadt will außerdem Inititativen unterstützen, die eigene Ideen umsetzen wollen.
Im Bildungs- und Kulturausschuss gab es jetzt ganz allgemein viel Lob für die städtische Jugendarbeit: „Hier wird Jugendarbeit mit Hingabe gemacht“, sagte Bürgermeister Simon Blümcke, dem die Dauerkritik einer Ravensburger Familie – unter anderem an den Sommeröffnungszeiten der Jugendtreffs – gehörig gegen den Strich geht: „Wir hören hier nie Beschwerden der Betroffenen, auch nicht aus dem Schülerrat. Wir richten unsere Angebote am Bedarf aus und der ist im Sommer eben nicht so groß“, so Blümcke.
Trotzdem gebe es auch in den heißen Wochen des Jahres viele Veranstaltungen in Ravensburg, beispielsweise die „Kreative Ferienbetreuung“(MIKI) oder die Ferienfreizeit in Steibis, so der Bürgermeister.
„Konzept genau richtig“
Uneingeschränke Zustimmung gab es von den Stadträten: „Wir möchten der Verwaltung angesichts dieser Angriffe aus der immer gleichen Ecke den Rücken stärken. Hier wird vorbildliche Arbeit geleistet“, sagte Rolf Engler (CDU). Ingrid BrobeilWolber von der Fraktion der Grünen: „Wir stehen hinter der Jugendarbeit in Ravensburg.“„Das Konzept ist genau richtig“, ergänzte Margot Arnegger (Freie Wähler). „Für Kinder ist es ein Glück, in Ravensburg aufwachsen zu können. Die Stadt tut enorm viel“, sagte Heike Engelhardt von der SPD.