Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Superwahljahr in den Gemeinden steht bevor
In gleich acht Kommunen im Altkreis Ravensburg wird der Bürgermeister gewählt
KREIS RAVENSBURG - Die Bundestagswahl ist vorbei – das größte Wahlereignis in diesem Jahr. Im nächsten Jahr steht aber dem Landkreis Ravensburg auf kommunaler Ebene ein Superwahljahr bevor. Im Altkreis Ravensburg wird in gleich sieben Gemeinden sowie in einer Stadt der Bürgermeister beziehungsweise ein Oberbürgermeister gewählt. An die Wahlurne gerufen wird in den Kommunen Waldburg, Wolpertswende, Fronreute, Vogt, Grünkraut, Bergatreute und Baindt sowie in Ravensburg, wo sich Oberbürgermeister Daniel Rapp zur Wiederwahl stellt.
Die Gemeinden im Überblick:
Wolpertswende: Der Amtsinhaber Daniel Steiner tritt nach der ersten Amtsperiode wieder an. Das hat der 35-Jährige schon frühzeitig bekannt gegeben. Der Gemeinderat hat bereits den Wahltermin auf den Sonntag, 4. Februar, eine Woche vor der Hochfasnet, festgelegt. Die Amtszeit läuft zum 18. April 2018 aus.
Waldburg: Michael Röger (53 Jahre alt) ist schon seit 24 Jahren Bürgermeister in Waldburg und tritt auch wieder zur Wahl. „Ja natürlich“, sagte er auf Nachfrage der SZ. Einen Wahltermin gibt es noch nicht. Den wird der Gemeinderat Waldburg in seiner Sitzung am Donnerstag, 9. November,
festlegen. Voraussichtlich wird dieser Anfang März sein. Die Amtszeit läuft zum 18. April 2018 aus. Fronreute:
Der 45-jährige Oliver Spieß lenkt die Geschicke der Gemeinde Fronreute bereits in der zweiten Amtszeit. Auch er möchte wieder antreten. Den Wahltermin muss auch noch der Gemeinderat festlegen. Voraussichtlich wird zwischen Juli und September gewählt. Die Amtszeit endet am 9. Oktober 2018.
Vogt: Peter Smigoc möchte sich noch nicht offiziell dazu äußern, ob er noch einmal antreten möchte. „Ich möchte zuerst den Gemeinderat darüber informieren“, sagte er beim Anruf der „Schwäbischen Zeitung“. Seine zweite Amtszeit endet am 18. Dezember 2018. Gewählt werden wird in Vogt voraussichtlich im Herbst kommenden Jahres. Sehr wahrscheinlich wird auch er wieder antreten. Grünkraut: „Selbstverständlich“, sagt der 41-jährige Holger Lehr , werde er wieder antreten. Er habe in Grünkraut gebaut und sich dort mit seiner Familie eingerichtet. Seine erste Amtszeit läuft am 21. Dezember 2018 aus. Gewählt werden wird voraussichtlich im Herbst. Auch Bergatreutes Schultes Helmfried Schäfer wird sich wieder zur Wahl stellen, erklärt er der „Schwäbischen Zeitung“auf Nachfrage. Der 55-Jährige strebt die vierte Amtszeit an. Den Wahltermin muss der Gemeinderat noch festlegen. Voraussichtlich wird er im Oktober nächsten Jahres sein. Die Amtszeit läuft am 3. Januar 2019 ab.
Baindt: Elmar Buemann wollte sich nicht dazu äußern, ob er noch einmal als Bürgermeister antritt. Er werde das im Frühjahr nächsten Jahres bekannt geben, so der 58-Jährige. Momentan ist er in der zweiten Amtszeit, die am 19. Februar 2019 abläuft. Der Wahltermin wird in der nächsten Gemeinderatssitzung am Dienstag, 10. Oktober, bekannt gegeben. Wahrscheinlich ist dieser Ende November/Anfang Dezember 2018.
Überraschungen wird es bei den anstehenden Bürgermeisterwahlen aber wohl kaum geben. Meist gleichen diese, wenn sich der Amtsinhaber noch einmal aufstellen lässt, einem formalen Akt, weil die Amtsinhaber in der Regel im Amt bestätigt werden. Wahlkampf findet meist rudimentär statt. Selbst wenn es Gegenkandidaten
Bergatreute:
gibt, kann der Amtsinhaber in der Regel die Stimmenmehrheit auf sich vereinen. An dem Ergebnis lässt sich dann ablesen, wie zufrieden oder unzufrieden die Bürger mit ihrem amtierenden Schultes sind. Auch die Wahlbeteiligungen sind oft niedrig, wenn nur der Amtsinhaber antritt.
Aber es kann auch immer wieder Überraschungen geben, mit denen niemand rechnet. So zum Beispiel in Ebenweiler im Juli vergangenen Jahres geschehen. Bis 1. Oktober 2016 war die Bürgermeisterstelle in der Gemeinde eine ehrenamtliche Stelle, der damalige Amtsinhaber Stefan Obermeier wollte diese Stelle zu einer hauptamtlichen umfunktionieren. Neuwahlen standen an. Bei der Wahl aber wurde Obermeier nicht wiedergewählt. Sein Herausforderer Tobias Brändle holte mit knapp 56 Prozent der Stimmen die Mehrheit und löste ihn ab. Eine Überraschung.
Spannend wird es bei Wahlen mit mehreren Herausforderern, wenn der Amtsinhaber aufhört, wie im vergangenen Jahr in Schlier und Wilhelmsdorf, wo die damaligen Bürgermeister Reimund Hausmann und Hans Gerstlauer früher aus dem Amt schieden. In Wilhelmsdorf hat es gleich fünf Kandidaten gegeben, in Schlier zwei und einen Kandidaten von der NeinIntiative, die schon bei Wahlen in der Region angetreten ist, vor allem, wenn es nur einen Kandidaten gibt. Ihr Ziel: Sie wollen den Bürgern die Möglichkeit geben, „Nein“zu sagen und den Kandidaten ablehnen. Im Falle eines Sieges will der Nein-Kandidat aber nicht das Amt antreten.
Im Altkreis Wangen wird es im nächsten Jahr in Amtzell und in Bad Wurzach Bürgermeisterwahlen geben.