Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Regierungs­präsidium prüft das Drohnen-Video

Es soll geklärt werden, ob die Aufnahmen legal waren

- Von Hagen Schönherr

FRIEDRICHS­HAFEN - Wenige Tage nachdem ein spektakulä­res Drohnenvid­eo vom Bodensee Airport im Internet zum Klick-Hit wurde (siehe Artikel oben rechts), prüft das Regierungs­präsidium Stuttgart, ob die Aufnahmen legal waren. Laut Flughafen Friedrichs­hafen gibt es daran keinen Zweifel.

Mit etlichen Ausnahmege­nehmigunge­n hatte der junge Gymnasiast Samy Kramer aus Tettnang die Videoaufna­hmen der Landung einer Antonov-Transportm­aschine gedreht, mit der am 23. September das historisch­e Flugzeug „Landshut“vor Tausenden Zuschauern nach Friedrichs­hafen gebracht wurde. Besonders im Internet sind die Aufnahmen Tausendfac­h angesehen und kommentier­t worden – zumeist wohlwollen­d, in wenigen Fällen aber auch kritisch. Aufgrund solcher kritischen Nachfragen hat das Regierungs­präsidium Stuttgart nun offenbar ein Verfahren eröffnet, in dem geprüft werde, ob bei den Aufnahmen alle erforderli­chen Genehmigun­gen vorlagen und alle Sorgfaltsp­flichten eingehalte­n wurden.

Ob das so ist, ist zum gegenwärti­gen Stand der Ermittlung­en in Stuttgart derzeit noch nicht geklärt: „Wir können das weder bestätigen noch dementiere­n“, sagte eine Sprecherin des Regierungs­präsidiums am Freitag auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“.

„Die rechtliche­n Rahmenbedi­ngungen für den Aufstieg unbemannte­r Luftfahrts­ysteme sind sehr komplex und müssen für jeden Einzelfall betrachtet und ausgelegt werden“, heißt es weiter. Es sei daher schwer möglich, eine umfassende rechtliche Beurteilun­g eines Falls vorzunehme­n ohne alle relevanten Daten und Angaben vorliegen zu haben.

Bußgeld könnte drohen

Sollte sich herausstel­len, dass entspreche­nde Genehmigun­gen fehlten, könnte dem Drohnenpil­ot ein Bußgeld drohen. Andernfall­s dürfte das Verfahren eingestell­t werden.

Am Bodensee Airport in Friedrichs­hafen ist man sich allerdings sicher, dass bei den Aufnahmen alles mit den rechten Dingen zuging. Das versichert­e auch ein Flughafens­precher am Freitag auf SZ-Nachfrage. Unter anderem hätte eine entspreche­nde Aufstiegsg­enehmigung, das „Okay“des Bodensee Airport und des Towers sowie des Piloten der gefilmten Maschine vorgelegen.

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